
München. Ob «Rib & Rob» oder «Robbéry» - Arjen Robben und Franck Ribéry sollen Bayerns Trümpfe beim Gipfelsturm in der Champions League sein. Wenn Münchens Flügelzange wirbelt, kocht das Stadion. Problem: Das Duo ist zu oft gesprengt. Gegen den AS Rom fehlten beide Stars.
«Natürlich ist es eine Belastung, dass Arjen Robben und Franck Ribéry nicht spielen können», gestand Bayern-Trainer Louis van Gaal. Der Niederländer Robben ist nach einem Muskelriss auf unabsehbare Zeit verletzt. Der Franzose Ribéry fehlt letztmals wegen seiner Rot-Sperre aus der vergangenen Champions-League-Saison.
Es ist das Dilemma des FC Bayern, dass sein Zauber-Duo «Robbéry» viel zu selten gemeinsam in Aktion treten kann, es dafür seit der Zusammenführung vor einem Jahr immer wieder gesprengt wird. In der vergangenen Saison stolperte Ribéry von einem Problem ins nächste, ob sportlich (Verletzungen, WM-Debakel) oder privat (Rotlichtaffäre). «Ich muss neu starten und arbeiten, um das Lachen wiederzufinden», erklärte der 27-Jährige im «Kicker» nach dem «schwierigen Jahr».
Anders Robben: Der 24 Millionen Euro teure Last-Minute-Zugang spielte nach dem Wechsel von Real Madrid in die Bundesliga groß auf, schoss ein Tor schöner als das andere. «Er war auf dem Top seiner Leistungsfähigkeit», schwärmte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge.
Gleich beim Robben-Debüt im Bayern-Trikot am 29. August 2009 mit zwei Toren gegen den VfL Wolfsburg (3:0) feierte das Publikum die Geburtsstunde von «Rib & Rob». Doch lediglich in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit stand das Duo tatsächlich einmal für längere Zeit gemeinsam auf dem Platz und ließ mehr als erahnen, was für ein Gemeinschaftspotenzial in ihnen steckt. Paradebeispiel dafür war Robbens geniales Volley-Tor bei Bayerns Halbfinaleinzug in Manchester nach einem punktgenauen Eckball von Ribéry.
Als der Franzose jedoch im verlorenen Champions-League-Finale gegen Inter Mailand (0:2) gesperrt fehlte, schwächte das die Bayern vielleicht sogar entscheidend. «Mit Ribéry hätten wir nie verloren. Er hat an allen Ecken und Enden gefehlt», sagte Franz Beckenbauer.
So ist es jetzt mit Robben, den zum Ärger des FC Bayern eine verschleppte WM-Verletzung außer Gefecht setzt. Rummenigge macht den Holperstart in die Bundesliga-Saison auch am Ausfall des Holländers fest: «Mit Arjen hätten wir vielleicht nicht in Kaiserslautern verloren und auch letzten Samstag gegen Werder Bremen gewonnen.»
Robbens Leidenszeit - und damit die des FC Bayern - wird sich womöglich bis Jahresende hinziehen. «Ich weiß es nicht. Klar ist, es wird noch eine Weile dauern», sagte der 26 Jahre alte Robben, mit 16 Treffern Bayerns erfolgreichster Bundesligaschütze der Vorsaison.
In Abwesenheit von «Rob» muss es «Rib» alleine richten. Ribéry will und soll an seine große Anfangszeit anknüpfen, als er die Fans in ganz Deutschland mit Tempo, Tricks und Toren entzückte. «In den ersten zwei Jahren hier gab es den großen Ribéry. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder den großen Ribéry gibt», sagte der 27-Jährige.
Bayern-Präsident Uli Hoeneß machte nach der kostspieligen Vertragsverlängerung mit Ribéry bis 2015 eine «Bringschuld» des Flügelflitzers geltend. Doch der Franzose widersprach: «Ich weiß, dass der Verein viel für mich getan hat. Aber ich weiß, dass auch ich gerade zu Beginn dem Verein viel gegeben habe.» Ribéry verspürt «riesige Lust», wieder an die guten alten Zeiten anzuknüpfen. Auf Fußball-Zauber à la «Robbéry» aber werden die Bayern-Fans länger warten müssen. (dpa)
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