
Bundestrainerin Silvia Neid machte nach dem 5:0 (1:0) in Dresden gegen Kanada keinen Hehl daraus, dass sie genau dies will und fördert. Für sie steht fest, dass sie ihre Kandidatinnen bis zur WM soweit entwickeln will, dass sie flexibel einsetzbar sind und damit für die Konkurrenz unberechenbar werden.
284 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel der DFB-Frauen in Berlin wurde gegen Kanada bereits heftig experimentiert. Mit ersten wertvollen Aufschlüssen für Neid. Ariane Hingst beispielsweise, bislang unumstrittene Abwehrchefin, wird wohl ihre neue Position neben U-20-Weltmeisterin Kim Kulig im defensiven Mittelfeld finden. 45 Minuten lang war die Frankfurterin Dreh- und Angelpunkt und damit besonders auffällig. «Sie fühlt sich auf der Position sehr wohl und hat gezeigt, dass sie diese auch sehr gut ausfüllen kann», lobte Neid die 31-Jährige.
Eine solche Flexibilität verlangt die Bundestrainerin von vielen. Schon deshalb wird es keine Stammformation geben. Fatmire Bajramaj wurde gegen Kanada im Mittelfeld und im Sturm eingesetzt und belohnte sich mit dem 2:0 für ein gutes Länderspiel. Neben ihr trafen vor 20 431 Zuschauern auch Inka Grings per Foulelfmeter, U-20-WM- Torschützenkönigin Alexandra Popp mit herrlichem Flugkopfball, Melanie Behringer und Celia Okoyino da Mbabi.
«Wir müssen in der Lage sein, Verletzungen und Ausfälle in einem Turnier zu kompensieren, ohne zu verlieren. Um das zu erreichen, muss sich jede gegen jede durchsetzen. Wir wollen in jedem Spiel die beste Mannschaft aufs Feld schicken und deshalb wird es in der nächsten Zeit schon passieren, dass auch mal eine vermeintliche Stammspielerin auf der Bank sitzt oder gar nicht spielt», kündigte Neid ein hartes Auswahlverfahren an. Dass dabei nur Freundschaftsspiele bestritten werden, interessiert die 46-Jährige nicht. «Die Mannschaft weiß, dass wir jede Partie als Qualifikations-, also Pflichtspiel betrachten. Da geht es zuerst ums nackte Resultat. Eine Analyse folgt danach», betonte Neid.
Bereits jetzt hat die die Qual der Wahl. Im offensiven Mittelfeld duellieren sich die spielerisch eleganten Bajramaj und Okoyino da Mbabi mit den eher geradlinigen und kampfbetonten Kerstin Garefrekes und Behringer. Für die beiden Sturmspitzen Birgit Prinz und Grings stehen die völlig anders agierenden Popp und Martina Müller, aber eben auch Bajramaj und Anja Mittag bereit. Je nach Gegner, dem das deutsche Team sein Spiel aufzwingen will, kann Neid die entsprechend erfolgverheißenden Typen einsetzen. Zweifellos ein Luxus, der auf dem langen Weg bis zur WM jedoch noch erarbeitet werden muss. (dpa)
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