
Der FC Chelsea startete als Titelverteidiger in die vergangene Saison, spielte dann aber die schlechteste Spielzeit seit 20 Jahren. An diesem Sonntag treffen die Londoner um 15 Uhr auf Werder Bremen.
Kürzlich wurde der FC Chelsea zum unbeliebtesten Verein in der englischen Premier League gewählt. Das Magazin M.E.N hatte unter den Fußball-Fans auf der Insel nach dem unsympathischsten Klub gefragt, und Werders Gegner an diesem Sonntag (15 Uhr, Weserstadion) belegte Rang eins. Immerhin reichte es in dieser Tabelle für eine vordere Platzierung.
Die Londoner, als Titelverteidiger in die vergangene Saison gestartet, spielten zuletzt die schlechteste Spielzeit seit 20 Jahren. Als Zehnter verpasste der Verein des allmächtigen Besitzers Roman Abramowitsch nicht nur die internationalen Ränge, sondern stellte zudem einen Negativrekord auf: Nie in der seit 1991 existierenden Premier League stand ein Meister im darauffolgenden Jahr in der Abschlusstabelle schlechter dar. So eine Saison ist für den erfolgsverwöhnten Multi-Milliardär Abramowitsch schwer verdaulich. Doch der Russe hat den Klub nicht komplett umgekrempelt. Im Gegenteil: Es wurde nur an ein paar Stellschrauben gedreht.
Nachdem der extravagante Trainer José Mourinho bereits im vergangenen Dezember gehen musste, durfte Oldie Guus Hiddink mit Chelsea die Spielzeit beenden. Für die neue Saison wurde der Italiener Antonio Conte, mehrfacher Meister mit Juventus Turin, verpflichtet. Als Nationaltrainer führte er Italien ins EM-Viertelfinale. Vor allem mit seinen Einlagen an der Seitenlinie sorgte der 47-Jährige für Aufsehen. „Ich bin ein Tier draußen“, gestand der frühere Profi von Juventus Turin. Conte legte in seiner Coaching-Zone teilweise mehr Kilometer zurück als so mancher Spieler auf dem Feld.
Conte soll den FC Chelsea zur alten Stärke führen
Mit seiner Art und vor allem der Leidenschaft soll er jetzt auch die „Blues“ zur alten Stärke führen. Während der USA-Tour zeigte sich sein Team bereits gut in Form. Jürgen Klopps FC Liverpool (1:0) und der AC Mailand (3:1) wurden besiegt, lediglich gegen Champions-League-Sieger Real Madrid (2:3) gab es eine Niederlage.
Der Coach erklärt: „Jetzt ist es nicht wichtig, dass wir sagen: Okay, wir können zurückkommen und den Titel holen – das sind nur Worte. Es ist wichtig, die Fakten zu sammeln, weil es keine gute Phase für uns war.“ Dafür mussten seine Profis häufig Videos anschauen. Conte: „Manchmal sind 20 bis 30 Minuten Video wichtiger als drei, vier oder fünf Trainingseinheiten.“
Eine der ersten Amtshandlungen des ehemaligen Mittelfeldspielers war die Verlängerung des Vertrages von Chelsea-Legende und Kapitän John Terry. Der 35 Jahre alte Innenverteidiger sollte, wenn es nach dem Klub gegangen wäre, keinen neuen Kontrakt erhalten. Die Fans protestierten daraufhin bei den Heimspielen, doch erst Conte setzte der Hängepartie ein Ende. „Er ist ein großartiger Spieler, eine Persönlichkeit mit Charisma“, schwärmte der Italiener.
Gesucht wird noch ein Angreifer
Auch an der Verpflichtung des neuen Mittelfeld-Stars hatte Conte großen Anteil. Der französische Abräumer N‘Golo Kanté kam für rund 36 Millionen Euro vom Überraschungsmeister Leicester City nach London. In der Woche Fernsehen schauen statt Champions League mit der Sensationstruppe?
„Ich habe mich für Chelsea entschieden, weil ich in einem Gespräch mit dem Trainer seine Fähigkeiten fühlte. Deshalb meine Entscheidung“, kommentierte Kanté seinen Wechsel. Der 25 Jahre alte Nationalspieler war der überragende Profi in der vergangenen Premier-League-Saison. „70 Prozent der Welt ist abgedeckt von Wasser, der Rest von Kanté“, wurde über den EM-Teilnehmer scherzhaft gesagt.
Gesucht wird noch ein Angreifer. Der belgische Nationalspieler Michy Batshuayi (22, Olympique Marseille) dürfte trotz einer Ablösesumme in Höhe von 39 Millionen Euro eher als Ergänzung gekommen sein. Kein Wiedersehen gibt es mit Papy Djilobodji. Der Innenverteidiger, dessen Tor Werder am letzten Spieltag den direkten Klassenverbleib sicherte, wechselte am Sonnabend für geschätzte 9,5 Millionen Euro zum FC Sunderland.
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ja so lange debattieren, darin sind wir ganz groß.