
Vor allem die Ruhe und Souveränität des Innenverteidigers schüren bei den mit großen Anlaufschwierigkeiten gestarteten Schwaben die Hoffnung, dass sie auch langfristig in die Erfolgsspur zurückkehren. Wie berechtigt diese Erwartung ist, zeigte das fulminante 7:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Der Mitte Mai an der Patellasehne operierte Delpierre zeigte beim ersten Saisonsieg ein starkes Comeback und bestätigte, was VfB-Trainer Christian Gross schon vor Tagen gesagt hatte: «Er tut uns gut.»
Die Furcht, nach dem Ligastart mit drei Niederlagen nacheinander im Tabellenkeller hängenzubleiben, schien wie weggeblasen. Und der 29-Jährige hatte daran maßgeblichen Anteil. «Man hat gleich gespürt, dass sich seine Sicherheit auf andere Spieler überträgt», erklärte Mittelfeldakteur Daniel Didavi.
Zwar wurde Delpierre von seinem Trainer in der Partie beim 1. FC Nürnberg noch einmal geschont, denn das Knie hatte wieder etwas reagiert. Doch schon am 25. September gegen Bayer Leverkusen soll der hochgewachsene Profi der Abwehr erneut die vermisste Stabilität verleihen. «Ich habe sehr hart gearbeitet in den letzten vier Monaten», meinte Delpierre.
Zweikampf- und Kopfballstärke, Stellungsspiel und Ballbehandlung: Delpierre verfügt über eine Reihe von Fähigkeiten. Dabei ist er ein eher untypischer Kapitän. Keine kernigen Sprüche, kein autoritäres Gehabe - er füllt seine Rolle eher leise aus. Genau deshalb hatten im vergangen Herbst viele skeptisch reagiert, als der damalige Coach Markus Babbel den Verteidiger anstelle von Thomas Hitzlsperger zum Chef ernannte. Doch seine Mitspieler scheint er zu überzeugen.
Delpierres Rückkehr war indes nicht der einzige Grund für den Erfolg gegen Gladbach. Da war auch noch der Stürmer Pawel Pogrebnjak, der dem Gegner mit seinen drei Treffern schon früh den Garaus machte. Zudem scheint sich die Mannschaft nach der schwierigen Vorbereitung, in der ständig Spieler fehlten, so langsam zu finden. Doch mit Delpierres Rückkehr verbindet sich die Hoffnung, dass das Gesamtgefüge wieder mehr Halt gewinnt. «Durch seine Präsenz, Ausstrahlung und natürliche Autorität hat er eine große Bedeutung für das Team», betonte Gross.
Aber auch durch seine Ruhe, denn sie passt zum Stil des Trainers. Der setzte neulich, als sich VfB-Präsident Erwin Staudt die Elf nach der Pleite beim SC Freiburg zur Brust genommen hatte, auf Videoanalyse und Einzelgespräche - und ordnete ein Spaßtraining an. Das scheint ganz im Sinne Delpierres, denn auch er stellt sich vor seine Kollegen. «Wir hatten in den vergangenen Jahren immer schwierige Phasen. Aber wir haben immer gezeigt, dass wir eine Mannschaft mit Charakter haben», erklärte er. Eine Mannschaft, die von der Rückkehr des Kapitäns profitieren dürfte. (dpa)
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