
Nach dem 2:1-Husarenstreich am sechsten Spieltag beim Rekordchampion Bayern München und dem 3:1 der BVB-«Buben» beim FC St. Pauli haben Spitzenreiter Mainz und der Tabellenzweite ein Problem: Beide werden als Titelanwärter auf den Schild gehoben.
«Sie können Meister werden», meinte Bayern-Chefcoach Louis van Gaal über die Mainzer. Sein 22 Jahre jüngerer Kollege Thomas Tuchel wollte davon nichts wissen: «Wir fühlen uns jetzt nicht größer, als wir sind.» Eher glaubte er, nach dem sechsten Saisonsieg in einem Fantasiefilm mitzuspielen: «Das ist alles surreal.»
Unwirklich kam es auch der Bayern-Führung vor, was sich auf dem Rasen abspielte. «Leidenschaft, Laufbereitschaft, Aggressivität - das haben wir alles vermissen lassen», schimpfte Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Zehn Punkte trennen die Bayern schon von Mainz. «Langsam gehen die Alarmglocken an», sagte Sportdirektor Christian Nerlinger nach der «desolaten Leistung».
Bodenhaftung will man in Dortmund auch nach dem besten Bundesligastart der BVB-Geschichte bewahren. «Mit 15 Punkten ist man immer noch in Abstiegsgefahr», wehrte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegen Träumereien. Erst wenn sein Club Ostern noch oben stehen sollte, könne man an die erste Meisterschaft nach acht Jahren denken. Fünf Siege und 16 Treffer sind die glänzende Zwischenbilanz. «Einfach genießen und weiter arbeiten», lautet die Parole des momentan grandiosen Mittelfeldakteurs Nuri Sahin.
Mainz und Dortmund sind zwar die beiden Überfliegerteams, abschreiben darf man die einst Großen der Liga nicht. Werder Bremen hat mit dem 3:2 im 93. Nord-Derby gegen den Hamburger SV wieder Erfolgskurs eingeschlagen. «Ich hoffe, es hat klick gemacht», sagte Werder-Kapitän Torsten Frings.
Bayer 04 Leverkusen bestätigte mit dem 4:1 beim VfB Stuttgart erstmals in dieser Saison wieder den Ruf, einer der spielstärksten Clubs der Liga zu sein. Die Schwaben stürzten auf den letzten Tabellenplatz. «Wir stecken im Kampf gegen den Abstieg und müssen Reaktion zeigen. Sonst wird es eine ganz schwere Runde», warnte VfB- Kapitän Matthieu Delpierre nach der fünften Niederlage.
Langsam in Schwung kommt die mit Millionen zusammengekaufte Truppe des FC Schalke 04. Beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach musste sie noch mit einem Punkt zufrieden sein und steckt weiter im Tabellen- Keller (17. Platz). Die Zuversicht auf bessere Zeiten schürte bei den «Königsblauen» vor allem Spaniens Stürmerlegende Raúl, dem der Ausgleichstreffer und damit sein erstes Tor für Schalke gelang. «Jetzt wird es etwas leichter für mich und die Mannschaft», sagte er. Gladbach konnte mit dem Remis nach dem 0:7 in Stuttgart und dem 1:2 gegen St. Pauli den freien Fall stoppen. «Wir haben wieder Boden unter den Füßen», meinte Borussia-Coach Michael Frontzeck.
Mit dem ersten Heimsieg der Saison ist Eintracht Frankfurt auf den zwölften Platz geklettert - mit Fortunas Hilfe. «Wir hatten Glück, dass wir als Sieger vom Platz gegangen sind», räumte Trainer Michael Skibbe nach dem 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg ein. Denn die in der zweiten Hälfte starken Franken trafen nur Latte und Pfosten, aber nicht ins Tor. «Wir haben jetzt im sechsten Spiel fünfmal Pfosten oder Latte getroffen. Das ist für uns sehr, sehr ärgerlich. Sehr bitte», sagte «Club»-Trainer Dieter Hecking.
Zum Auftakt des Spieltages hatten sich der 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim bereits 1:1 getrennt. (dpa)
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