
Die 1860er zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Verkaufs ihrer Stadion-Anteile im Jahr 2006 an den deutschen Rekordmeister und halten zudem den damaligen Preis von elf Millionen Euro für zu niedrig. «Viele haben gesagt: Lasst sie absaufen. Aber wir Idioten im Vorstand haben sie nicht absaufen lassen - und jetzt werden wir dafür verarscht», schimpfte Hoeneß bei einer Talkrunde in Nürnberg.
Die Bayern wollten sich zu der juristischen Offensive des Nachbarn eigentlich nicht äußern und hatten über Medienchef Markus Hörwick wissen lassen, dass «wir uns mit wichtigeren Dingen beschäftigen als diesem Theater, das der TSV 1860 da inszeniert». Doch Hoeneß platzte beim Sport-Talk einer Nürnberger Brauerei nach Angaben der «Bild-Zeitung» der Kragen. «Ich dachte immer, wenn jemand im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte unterschreibt, dass er sich daran auch noch später erinnert», sagte der Ex-Manager, «sie haben uns damals auf Knien liegend gebeten, die Anteile zu übernehmen, weil sie sonst hopsgehen».
Vor vier Jahren hatte Bayern die Anteile der wirtschaftlich angeschlagenen Sechziger an der Allianz Arena gekauft und 1860 vor der Insolvenz gerettet. Die Anwälte des Zweitligisten behaupten, der FC Bayern habe damals die Notlage der «Löwen» ausgenutzt. «Wir sind über den Tisch gezogen worden», sagte 1860-Anwalt Michael Priebe. Die Anteile seien damals rund 20 Millionen Euro wert gewesen. «Für uns geht es ums Überleben. Wir führen diesen Prozess aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit heraus», erläuterte 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers in der Münchner «Abendzeitung». Er hält den Vertrag vom April 2006 für sittenwidrig.
Auf der «Löwen»-Homepage reagierte Stoffers auf die Attacken von Hoeneß und betonte, man werde auf keinen Fall diese Auseinandersetzung auf dem Boulevard austragen. «Der Präsident des FC Bayern wirft uns in drastischer Wortwahl vor, wir würden den FC Bayern durch unsere juristischen Maßnahmen verulken. Dies weisen wir in der gebotenen Deutlichkeit zurück. Allein schon der Respekt vor Recht und Gesetz verbietet es, ein Gericht für einen Ulk zu missbrauchen», schrieb Stoffers, «wir hoffen nach wie vor, dass wir die Meinungsverschiedenheiten am Konferenztisch und nicht im Gerichtssaal klären können».
Nicht nur der Verkauf der Stadionanteile sorgt für gereizte Stimmung bei den Münchner Clubs. 1860 verweigert seit Saisonbeginn die Zahlung der Catering-Pauschale und ist deswegen von den Bayern verklagt worden. Der Streitwert beträgt 500 000 Euro. Am 24. März will das Landgericht München entscheiden, ob die Cateringregelung aus kartellrechtlicher Sicht zu beanstanden ist. (dpa)
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