
Nach fünf Niederlagen in sechs Spielen ist der VfB Tabellenletzter und «die Situation sehr ernst», meinte Trainer Christian Gross. Und sein Kapitän Matthieu Delpierre präzisierte: «Es ist wie in der vergangenen Saison. Wir stecken im Kampf gegen den Abstieg und müssen eine Reaktion zeigen. Sonst wird es eine ganz schwere Runde.»
In den Details unterscheidet sich diese Stuttgarter Krise von ihren Vorgängern. So äußern die Fans noch keinen Unmut. Nach dem Debakel war es zunächst still im Stadion, ehe sie ihr Team mit lauten Gesängen wieder aufzubauen versuchten. Auch der Trainer wirkt weder ratlos wie einst Markus Babbel noch ausgebrannt wie Armin Veh. «Ich stelle mich vor meine Mannschaft», sagte Gross.
Diese Mannschaft will sichtbar, kann aber im Moment noch nicht. Für einen Gegner wie Leverkusen fehlte ihr die Qualität. Eine halbe Stunde lang führte Bayer den VfB vor und lag durch Sami Hyypiä (19.) und Arturo Vidal (21.) schnell 2:0 vorn. Die Gegentreffer und eine Rote Karte für Mauro Camoranesi (31.) weckten so etwas wie Kampfgeist bei den Gastgebern, sie kamen durch Zdravko Kuzmanovic (52.) noch einmal heran. Rund um die Tore von Hanno Balitsch (69.) und Sidney Sam (88.) waren sie aber wieder genauso chancenlos wie zu Beginn. «Wir müssen schnell eine gefestigte Mannschaft werden», sagte Gross.
Genau davon ist der VfB noch weit entfernt. Die meisten Spieler haben zu viel mit sich selbst zu tun, um das Ganze anschieben oder die von Sami Khedira und Jens Lehmann hinterlassenen Lücken schließen zu können. Delpierre wächst nach seiner Verletzungspause erst langsam wieder ins Team hinein. Kuzmanovic und Christian Gentner spielen noch nicht gut zusammen im zentralen Mittelfeld, der eigentlich dort eingeplante Christian Träsch muss ständig hinten rechts aushelfen.
Die Neuzugänge Johan Audel und Philipp Degen sind gleich wieder ausgefallen und auch der seiner Erfahrung und spielerischen Qualität wegen verpflichtete Ex-Weltmeister Camoranesi hatte bislang keinen guten Einstand: In Nürnberg unterlief ihm der Fehlpass vor dem 1:2, gegen Leverkusen flog er vom Platz. «Das tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass ich nicht lange gesperrt werde, damit ich schnell dazu beitragen kann, dass wir wieder erfolgreich sind», sagte er.
Wie fragil das Stuttgarter Gebilde ist, zeigt sich auch daran, dass das 7:0 gegen Mönchengladbach nicht nachhaltig wirkte. Schon ein 1:2 in Nürnberg warf den VfB wieder zurück. Sportdirektor Fredi Bobic war stinksauer und kündigte Gespräche mit den Profis an. «Es ist wichtig, dass sich die erfahrenen Spieler ihrer Verantwortung bewusst werden», meinte er. Bobic hofft auf das Europa-League-Spiel am 30. September in Odense: «Dort kann man sich wieder Selbstvertrauen für die Bundesliga holen, so wie wir es gegen Bern gesehen haben.»
Auch Leverkusen taugt als positives Beispiel. Bayer wirkte nach dem Last-Minute-Sieg gegen Frankfurt wie befreit und steckte so auch die Ausfälle von mehreren Leistungsträgern weg. «Wir waren sehr gut eingestellt», sagte Simon Rolfes nach der Rückkehr auf einen der Europacup-Plätze. «Aber wir müssen da jetzt weitermachen. Denn wir haben in den nächsten Wochen ein hartes Programm.» (dpa)
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