
«Sie waren völlig überfordert. Sie haben in keiner Weise Zivilcourage gezeigt. Aber gegen Schiedsrichter- und Linienrichterentscheidungen kann man nichts machen», schimpfte VfB-Coach Christian Gross auf das Team um Referee Jochen Drees.
Nur vier Tage nach dem Schützenfest gegen Gladbach war nach der 500. Bundesliga-Pleite der Schwaben die Stimmung wieder im Keller - und nach nur drei Punkten aus fünf Spielen der schlechteste Saisonstart seit 36 Jahren perfekt. Vor dem schweren Heimspiel am 25. September gegen Bayer Leverkusen stehen die Stuttgarter nun schon wieder gehörig unter Druck.
Nach dem euphorisierenden 7:0 gegen Mönchengladbach hatte Gross vier Tage später so gar nichts zu lachen. Erst traf ausgerechnet VfB-Leihgabe Julian Schieber auf Zuspiel von Javier Pinola gegen die sich noch im Tiefschlaf befindende VfB-Abwehr (3. Minute). Dann spielten die Gäste zwar mutig nach vorne, Drees verwehrte ihnen aber ein Kopfballtor von Pawel Pogrebnjak. «Das war ein glasklares und wunderschönes Tor für uns», haderte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic mit dem Unparteiischen.
In der nach dem Pausenpfiff hart geführten Partie mit dem traurigen Höhepunkt der Gelb-Roten-Karte für «Club»-Kapitän Andreas Wolf (66.) sah es kurz vor Schluss dann doch noch nach einem versöhnlichen Abend für die Gäste aus. Nationalstürmer Cacau traf gegen nur noch zehn Nürnberger (85.).
In der Nachspielzeit durfte Schieber dann jedoch bei einem Konter eine gefühlte Ewigkeit über den richtigen Pass nachdenken, an allen VfB-Profis vorbei kam der Ball schließlich zu Pinola, der den frenetisch bejubelten Sieg herausschoss. «Ich habe zwei Jahre kein Tor gemacht - und jetzt in zwei Wochen zwei Tore. Aber die Punkte sind mir lieber als die Tore für mich», sagte der Argentinier.
Gäste-Coach Gross war angesichts des späten Nackenschlages restlos bedient. «Am Schluss fehlte uns die Abgeklärtheit, wir waren zu offen. Ich ärgere mich maßlos darüber, dass wir verloren haben.» Sportdirektor Bobic kritisierte dagegen erneut die Unparteiischen: «Die Krux ist, dass ein Spieler das Tor macht, der gar nicht mehr auf dem Platz stehen darf», wetterte er angesichts einer angeblichen Tätlichkeit Pinolas in der ersten Halbzeit gegen Cacau. «Aber wir müssen das akzeptieren. Das tut weh, das ist schmerzhaft. Aber Rückschläge muss man als Fußballer verkraften.»
Die Gäste ergaben sich dem Frust, die Franken feierten ihren ersten Saisonsieg dagegen ausgelassen wie sonst nur den Klassenverbleib. «Das war ein glücklicher Sieg», räumte «Club»-Coach Dieter Hecking drei Tage vor der Partie bei Eintracht Frankfurt ein. «Aber Glück braucht man auch mal. Die Mannschaft hat dazu gelernt, so ein Spiel noch auf die Siegerstraße zu bringen. Jetzt haben wir sechs Punkte aus fünf Spielen. Nach unseren schweren Auswärtsspielen ist das gut.» (dpa)
Welcher Fußballverein wann spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Neben den Profi-Ligen finden Sie dort auch Ergebnisse aus Bremen und der Region.
Sport in Bremen: Meldungen aus Bremen und den Stadtteilen
Die Norddeutsche: Sport aus Bremen-Nord, Schwanewede, Elsfleth, Berne und Lemwerder
Osterholzer Kreisblatt/Wümme-Zeitung: Sport aus Hagen, Hambergen, OHZ, Ritterhude, Gnarrenburg, Worpswede, Tarmstedt, Lilienthal, Grasberg
Achimer Kurier/Verdener Nachrichten: Sport aus Achim, Verden, Ottersberg, Oyten, Sottrum, Rotenburg, Langwedel, Thedinghausen, Kirchlinteln, Dörverden
Regionale Rundschau/Syker Kurier: Sport aus Stuhr, Weyhe, Syke, Bassum, Bruchhausen-Vilsen
Delmenhorster Kurier: Sport aus Delmenhorst, Hude, Ganderkesee, Dötlingen, Harpstedt, Wildeshausen