
Dem Schweizer ist es gelungen, dem komplett verunsicherte Team wie auf Knopfdruck neues Selbstbewusstsein, Spielkultur und strategisches Agieren zu vermitteln. «Der Trainer redet uns stark», wies Nationalverteidiger Serdar Tasci auf die neuen Töne hin. Torhüter Jens Lehmann schätzt an dem stets ruhig und besonnen wirkenden Gross die klaren Angaben und die klare Ansprache: «Er hat neue Impulse und neue Anreize gesetzt.»
Horst Heldt kann sich glücklich schätzen, für den in der Bundesliga am Abgrund taumelnden Champions-League-Achtelfinalisten quasi fünf vor Zwölf in Gross den richtigen Mann verpflichtet zu haben. «Er leistet gute Arbeit. Die Mannschaft hat zu sich gefunden und es geschafft, ihre Qualität abzurufen», lobte der Sportvorstand nach dem 4:1-Sieg gegen die zuvor ein Dutzend Mal ungeschlagenen Dortmunder Borussen das sachliche, solide und souveräne Schaffen des Schweizers. «Die Spieler lassen sich jetzt nach einem Rückschlag nicht mehr so schnell nervös machen. Der Glaube an die eigene Stärke ist bei jedem da.»
Symptomatisch für den «neuen» VfB sind die beiden Stürmer Ciprian Marica und Pawel Pogrebnjak. Vor allem der Rumäne Marica, der mit acht Millionen Euro teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte, aber auch der 4,5 Millionen kostende Russe galten lange als Fehleinkäufe. Unter dem neuen Coach blühen die beiden auf, sind feste Größen, rennen und rackern - und treffen plötzlich regelmäßig. «Sie treten langsam aus Mario Gomez' Schatten. Das ist nicht einfach», rechtfertigte Gross die großen Anlaufschwierigkeiten der Angreifer.
Bei den allgemein wie verwandelt auftretenden Profis kommt Gross' direkte Art bestens an. «Er redet mit jedem und motiviert immer sehr gut», sagte Mittelfeldmann Timo Gebhart. Sami Khedira strich das neue Wir-Gefühl heraus: «Jeder ist für den anderen da. Wir treten sehr, sehr kompakt als Mannschaft auf.» Für Lehmann sind «viele Dinge» für den Aufschwung ausschlaggebend. Unter anderem stehe wieder eine «eingespielte Mannschaft» auf dem Platz. Babbel hatte angesichts der Dreifachbelastung in Liga, Königsklasse und DFB-Pokal (zu) lange auf Rotation gesetzt und so sein einstiges Erfolgsteam verunsichert.
Für Lehmann ist das Auf und Ab fast schon typisch für den VfB. «So wie damals bei Babbel geht es jetzt wieder hoch», erinnerte der Ex- Nationalkeeper daran, dass der geschasste Bayer als Nachfolger des einstigen Meister-Machers Armin Veh die Mannschaft aus dem Mittelfeld auf Rang drei und in die Champions League geführt hatte.
Unter Gross ist Stuttgart seit nunmehr sechs Spielen - darunter das 3:1 gegen Urziceni in der Champions League - ungeschlagen. Doch trotz des Vorstoßes ins gesicherte Mittelfeld bremst der Erfolggarant die aufkeimende Euphorie entschieden ab: «So lange wir mathematisch nicht gesichert sind, bleibt die Zielsetzung dieselbe.» Für Heldt geht es ebenfalls weiter um den Kampf gegen den Abstieg: «Es wäre fatal, jetzt ein anderes Ziel auszugeben.» Spielmacher Alexander Hleb sprach dagegen schon wieder offen von Spitzenpositionen: «Wir sind stark genug, um nach oben zu kommen.» (dpa)
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