
Tritt Werder ähnlich leblos wie zuletzt beim 0:3 gegen den VfL Wolfsburg auf, wäre eine Ablösung Schaafs nach fast 14 Jahren durchaus denkbar.
Sportchef Thomas Eichin vermeidet es weiterhin, dem Coach («Er ist hier keine heilige Kuh») eine Job-Garantie über das Wochenende hinaus zu geben. «Die Marschroute ist ganz klar: Wir gehen den Weg weiter mit Thomas Schaaf», erklärte ein sichtlich genervter Eichin. Trotz zweifacher Nachfrage gab es keine Angabe, ob das Bekenntnis nur bis Samstag gilt. «Mehr muss ich nicht sagen und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen», meinte der Geschäftsführer lediglich.
Die Zukunft von Schaaf hängt nun sehr eng mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Leverkusen zusammen. «Sie ist jetzt gefragt. Ich sage nicht, dass wir auf jeden Fall drei Punkte holen wollen. Ich will aber ein Team sehen», forderte Eichin. Heißt im Klartext: Nur bei einem engagierten Auftritt der grün-weißen Profis sitzt Schaaf auch eine Woche später gegen Hoffenheim noch sicher auf der Bremer Bank.
Der Werder-Trainer selbst gab, wie immer, keinen tieferen Einblick in seine Gemütslage. «Ich bin nur auf meine Arbeit fixiert, um das andere kümmere ich mich nicht«, sagte der 51-Jährige, der noch bis zum 6. August durchhalten müsste, um mit dem bisherigen Bremer Rekordtrainer Otto Rehhagel gleichzuziehen.
Seine Arbeit hat Schaaf zumindest in dieser Woche verändert. Der trainingsfreie Montag wurde gestrichen. Am Mittwoch ging es in die Kaserne Delmenhorst. Dort gab es eine teambildende Maßnahme auf einer Hindernisbahn. «Wir haben in ein paar Übungen aufzeigen können, wie gut es vielleicht ist, als Team zu arbeiten. Und was es ausmacht, als Team aufzutreten und wo da die Stärke, wo der Nutzen sein könnte», beschrieb der Coach die Aktion.
Fraglich bleibt allerdings, ob die Bremer ausgerechnet beim Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen eine Kehrtwende schaffen. Womöglich besteht für die Hanseaten darin allerdings die Chance. «Jeder rechnet doch mit einer Niederlage von uns», meinte Eichin. «Einsatz, Leidenschaft und Mut sind gefragt. Damit kannst du in jedem Stadion der Welt bestehen.» Eigenschaften, die die Norddeutschen in den vergangenen Wochen häufig vermissen ließen.
Nicht ohne Grund beträgt Werders Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 nur noch fünf Zähler. Die Konkurrenz aus Düsseldorf (gegen Dortmund), Augsburg (gegen Stuttgart) und Hoffenheim (Nürnberg) treten dazu an diesem Wochenende jeweils im eigenen Stadion an. Der Abstand könnte sich also weiter verringern.
Obendrein droht der beste Mittelfeldspieler auszufallen. Der Einsatz von Kevin de Bruyne ist zumindest gefährdet. Der Belgier musste am Donnerstag mit Problemen am rechten Oberschenkel das Training abbrechen. Auf jeden Fall fehlen werden Mehmet Ekici (Adduktoren) und Joseph Akpala (Fitness-Rückstand).
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