
Der Albtraum vieler Fußballfans ist in Großbritannien bereits Realität: Kein Spiel der Champions League läuft im frei empfangbaren Fernsehen. Und vom nächsten Jahr an gibt es nicht einmal mehr eine Zusammenfassung im Free-TV. Dieses Szenario droht nun auch in Deutschland.
Die Ausschreibung für die deutschen Medienrechte der Königsklasse von 2018 bis 2021 läuft seit ein paar Wochen. Ob das ZDF oder ein anderer Free-TV-Sender wie RTL im Wettbieten der Pay-Plattformen eine Chance hat, ist angesichts des veränderten Marktes und der Erwartungen des europäischen Fußballverbands Uefa fraglich.
Das ZDF würde den wichtigsten europäischen Klubwettbewerb gerne auch zukünftig zeigen. „Die Uefa weiß, was sie an uns hat, und wir wissen, was wir an der Champions League haben“, sagte Sportchef Thomas Fuhrmann der Deutschen Presse-Agentur. Er warb für seinen Sender: „Wir haben die Champions League redaktionell auf ein neues Niveau gehoben. Durch die Übertragung des ZDF ist die Wahrnehmung der Champions League globaler geworden.“
Rekord-Vertrag in Großbritannien
Bis Ende der kommenden Saison darf der Sender mittwochs Spiele im frei empfangbaren Fernsehen zeigen, insgesamt sind es 18 Partien pro Saison. Als möglicher weiterer Interessent im Free-TV-Bereich gilt in Fachkreisen nur noch RTL. „Wir schauen uns das an“, sagte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer. Zuletzt hatte der Privatsender mit dem Kauf von Rechten für Länderspiel-Übertragungen für Aufsehen gesorgt.
Internationaler Fußball bringt Topquoten. Und die Champions League habe zudem „eine Strahlkraft für das gesamte Programm“, erklärte ZDF-Sportchef Fuhrmann. Es ist indes zu vermuten, dass der Uefa und ihrer Vermarktungsfirma „Team“ steigende Einnahmen wichtiger sind. Darauf lässt zumindest der neue Vertrag für den britischen Markt schließen.
„All pay“ nennen Fachleute die Variante, mit der die Uefa in Großbritannien einen Rekord-Vertrag abgeschlossen hat. 1,2 Milliarden Pfund (1,38 Milliarden Euro) zahlt BT Sports nach übereinstimmenden Medienberichten für die drei Spielzeiten von 2018 bis 2021. Das sind rund 30 Prozent mehr als für den noch bis Sommer 2018 laufenden Vertrag. Dieser Kontrakt erlaubte zumindest Zusammenfassungen im Free-TV.
Eurosport und Dazn attackieren Sky
„Wir sind jetzt wirklich exklusiv“, frohlockte BT-Manager John Petter in der britischen Tageszeitung „Guardian“. Zum zweiten Mal setzte sich das britische Telekommunikations-Unternehmen gegen Sky durch und verdrängte nun auch den frei empfangbaren Sender ITV. In Deutschland ist Sky aus dem Wettbieten um die Pay-Rechte der Champions League jahrelang als Sieger hervorgegangen und zeigt derzeit alle Partien der Königsklasse. Doch das könnte sich ändern.
Andere Bezahl-Plattformen wie Eurosport und Dazn haben Sky zuletzt attackiert. Eurosport erwarb bei der letzten Auktion der Deutschen Fußball-Liga (DFL) Bundesliga-Rechte, der Streamingdienst Dazn schnappte Sky die englische Premier League weg. Während Sky zur Champions-League-Ausschreibung schweigt, hatte der Dazn-Vorstandsvorsitzende James Rushton im DPA-Interview angekündigt: „Wir werden sehr aggressiv vorgehen, sehr proaktiv.“
Das seit Mitte des vergangenen Jahres in Deutschland aktive Unternehmen hat nach seinen Angaben genug Geld in der Kasse für teure Rechte: „Absolut. Keine Sorge. Wir sind sehr gut finanziert.“ Rushton kündigte an: „Wir werden zweifelsfrei Teil des Prozesses sein, klar.“ Aber es gehe „nicht nur um Dazn und Sky“, sagte der Chef des neuen Herausforderers. Rushton sieht auch die Deutsche Telekom und Amazon als Wettbewerber. Und auch die arbeiten im Pay-Bereich.
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