Die Handball-Saison 2019/20 ist vorzeitig beendet worden. Somit können auch die Oberliga-Frauen der HSG Hude/Falkenburg früher als gedacht eine Bilanz der Spielzeit ziehen. Trainer Lars Osterloh sieht den Abbruch als „logische Konsequenz“ und blickt auf eine „im Großen und Ganzen zufriedenstellende Saison“ zurück.
Die HSG weist zum Zeitpunkt des Abbruchs nach 19 Spielen insgesamt zehn Siege und neun Niederlagen auf und belegt damit den achten Tabellenplatz. Für die Mannschaft von Lars Osterloh und seiner Trainerkollegin Birgit Deeben begann im vergangenen September die Punktejagd in der Oberliga Nordsee. Die vorangegangene Vorbereitung verlief laut Osterloh eher mäßig. „Zunächst haben wir ja quasi eine neue Mannschaft aufbauen müssen und für viele Spielerinnen war es Neuland. Nach einem guten Vorbereitungsstart war der weitere Verlauf eher durchwachsen, da einige Spielerinnen nicht trainieren konnten und Gegner für Trainingsspiele kurzfristig abgesagt haben“, blickt Osterloh zurück. Umso erfreulicher war dann der furiose Saisonstart seiner Schützlinge. Von den ersten fünf Partien gewann die HSG gleich vier und setzte am vierten Spieltag beim 38:22-Heimsieg gegen den VfL Stade ein echtes Ausrufezeichen. „Rückblickend war das für mich, neben dem Last-Minute-Sieg gegen Dinklage, das Highlight der Saison. Das war so ein Spiel, wo einfach alles funktioniert hat. Wir haben vorne einfache Tore erzielt, wenig technische Fehler gemacht und die Abwehr stand super. An dem Tag lief einfach alles“, schwärmt Osterloh.
Doch während der Spielzeit zogen auch mal dunklere Wolken auf. „Sportlich gesehen war das Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen der absolute Tiefpunkt. Da saßen wir als Trainer auf der Bank und waren machtlos, da einfach nichts funktionierte. Das war ein ganz schöner Tiefschlag, der uns auch einige Zeit beschäftigt hat“, erinnert sich Osterloh an die herbe 20:34-Klatsche. Ende September erlebte die HSG einen weiteren Tiefpunkt der Saison. Beim Auswärtsspiel in Hollenstedt waren die Huderinnen eigenen Schilderungen zufolge einem extrem unsportlichen Verhalten des Heimpublikums ausgesetzt. „Das hatte nichts mit Sport zu tun. Unsere Spielerinnen wurden aufs Übelste beleidigt und wir haben uns überhaupt nicht mehr sicher gefühlt. Ich hoffe, dass ich so etwas nie wieder erleben muss“, sagt Osterloh.
Ausfälle gut kompensiert
Doch wenn der Coach die Spielzeit als Gesamtpaket betrachtet, zieht er ein durchaus positives Fazit. „Letztlich haben wir eine zufriedenstellende Saison gespielt. Wir haben etliche Ausfälle aufgrund von Verletzungen und Schwangerschaften hinnehmen müssen und diese super kompensiert“, freut sich Osterloh und hebt in diesem Zusammenhang besonders eine Akteurin hervor. „Lisa Hillmer war in dieser Zeit im Rückraum fast auf sich alleine gestellt und hat ihre Sache aber hervorragend gemeistert. Sie hat zudem auch in der Deckung einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Neben Hillmer findet er auch lobende Worte für Maike Deeben und Malin Blankemeyer. „Maike hat sich zum Kopf der Mannschaft entwickelt. Sie leitet das Spiel und übernimmt Verantwortung. Malin hat sich als Rechtshänderin auf der ungewohnten rechten Außenposition sehr gut eingefunden und starke Leistungen gezeigt.“
Doch für Osterloh steht die gesamte Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund. „Wir haben als Team einen Schritt nach vorne gemacht, sind enger zusammengewachsen und sind auch mental wesentlich reifer geworden. Die Mannschaft hat ein echtes Kämpferherz bekommen.“
Trotz der aktuell schwierigen Situation blickt Osterloh bereits wieder nach vorne. „Ich freue mich jetzt schon auf die neue Saison, auch wenn noch nicht so richtig klar ist, wie sich das in Zukunft alles darstellen wird. Wir wollen uns als Mannschaft weiterentwickeln und neue Konzepte erarbeiten. Gerade für die Abwehr habe ich schon ein paar neue Dinge im Kopf. Bis dahin aber bleiben wir geduldig und ich hoffe, dass wir uns dann alle gesund und munter wieder in der Halle treffen werden“, sagt der Coach.