Sottrum. Zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften im Prellball regnete es in der Halle des Wilhelm-Schröder-Sportzentrums in Sottrum goldenes Konfetti. Mittendrin in jenem feierlichen Niederschlag standen drei Frauen, die bei der DM-Endrunde vor ihrem eigenen Publikum spielten: Anneke Schulz, Katharina Hunold und Leonie Heinze. Das Trio ist bekanntlich für den TV Sottrum aktiv. Und der Konfettiregen war vor allem ihnen bestimmt. Denn kurz zuvor hatten sich die drei Frauen den Titel des Deutschen Meisters gesichert – zum dritten Mal in Folge.
Volker Heinze, Meistertrainer und Sottrums Prellballchef, war die Freude über den Titelgewinn auch einen Tag nach dem Endspiel noch deutlich anzuhören. Vor allem das Finale, das der TVS gegen den TV Frisch Auf Altenbochum bestritt, mussten er und seine Mädels erst einmal sacken lassen. Der Verlauf dieser Partie hätte dramatischer nicht sein können. „Das Finale war hammerknapp“, beschrieb Volker Heinze das Geschehen, das von knapp 400 Zuschauern verfolgt worden war. „Zwei Minuten vor dem Ende war für uns eigentlich schon Schluss. Da hatte Altenbochum bereits mit vier Bällen geführt“, sagte Heinze. Im Grunde sei solch ein Rückstand auf diesen hohen Niveau nicht mehr aufzuholen.
Doch laut Heinze beging der Gegner aus dem Ruhrgebiet einen folgenschweren Fehler. „Die Bochumer wollten das Ergebnis nur noch verwalten und sind vom Gaspedal gegangen. Wir haben dagegen Sekt oder Selters gespielt“, berichtete der TVS-Coach. Die Folge: Sottrum machte aus einem 26:30-Rückstand zunächst ein 30:30. Und dann machte der TVS tatsächlich noch seinen 31. Punkt. Das Endspiel und somit die dritte Deutsche Meisterschaft in Folge waren gewonnen. Der Jubel kannte nach dem Schlusspfiff keine Grenzen mehr. „Wir müssen aber auch so ehrlich sein, dass Bochum den Sieg genauso verdient gehabt hätte“, zeigte sich Volker Heinze als fairer Gewinner.
Der Finalsieg des TV Sottrum war die Krönung zweier erlebnisreicher Tage in der Sottrumer Sporthalle. Bereits am Sonnabend wurden dort in der Vorrunde packende Begegnungen geboten. In ihrer Gruppe belegten die Sottrumerinnen den zweiten Platz. „Nachdem wir unsere Pflichtsiege eingefahren hatten, ging es im letzten Gruppenspiel gegen Altenbochum“, so der Coach. Während sich Sottrum bereits für die Finalrunde qualifiziert hatte, musste der Gast zwingend gewinnen, um den Sprung in diese noch zu schaffen. Bochum war das bessere Team und setzte sich entsprechend durch.
Das Sottrum „nur“ Platz zwei in der Gruppe belegte, sollte sich jedoch nicht als Nachteil erweisen. Denn so traf der TVS im Halbfinale auf den TV Freiburg und nicht auf den Nord-Rivalen Eiche Schönebeck. „Freiburg war ein guter, aber unerfahrener Gegner“, sagte Heinze, der einen 35:27-Sieg seines Teams sah. Danach kam es zum erwähnten Wiedersehen mit Altenbochum.
Als erfolgreich bewertete auch Isabel Abelmann die DM-Endrunde in Sottrum. Sie hatte sich mit ihrem TV Baden für die Titelkämpfe qualifiziert. Gemeinsam mit Janina Bohling, Ann-Kristin Bick und Tabea Fieweger peilte Abelmann einen Platz unter den besten sechs Mannschaften an. Dieses Ziel sollt der TVB auch erreichen. In der Abschlusstabelle wurden Abelmann und Co. auf Rang sechs geführt.
Nach Platz drei in der Vorrundengruppe ging es nach den Überkreuzspielen in der Partie um Platz fünf gegen den MTV Wohnste. In dieser Begegnung setzte sich das Team aus dem Kreis Rotenburg mit 31:28 durch. Dennoch gab es beim TVB nur glückliche Gesichter. Und obwohl die Spielerinnen aus Baden zufrieden gewesen sind, gehörte der goldene Konfettiregen nach dem Abschluss eines spannenden Turniers vor allem den drei Gastgeberinnen.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!