Ganderkesee. Frank Kessler hat Ende August einen ersten Eindruck davon bekommen, was ihn am heutigen Sonnabend erwartet. Beim Engelbart-Cup der HSG Delmenhorst traf seine TS Hoykenkamp auf die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und setzte sich mit 14:10 durch. „Es war ein kampfbetontes Spiel“, erinnert sich Hoykenkamps Trainer, dessen Sieben heute Abend um 19.30 Uhr im Punktspiel der Handball-Landesliga auswärts gegen Grüppenbühren antritt. Für Kessler, der Hoykenkamp erst vor der Saison übernahm, ist es dann zwar nicht das erste Derby gegen den Ganderkeseer Gemeinde-Rivalen, aber das erste, in dem es um etwas geht. „Ich erwarte einen richtig heißen Tanz“, sagt er.
Mit 6:2 Punkten sind die Hoykenkamper Tabellenvierter und reisen demnach von der Papierform her als Favorit zum Neunten Grüppenbühren, der es auf 4:6 Punkte bringt. Frank Kessler will von dieser Rollenverteilung allerdings nichts wissen: „In diesem Spiel gibt es keinen Favoriten. Die Tagesform wird entscheiden.“ Der Gegner habe sich zuletzt schließlich viel Selbstvertrauen durch das 28:28 bei der Eickener SpVg geholt. Grüppenbührens Trainer Sven Engelmann pflichtet seinem Gegenüber in diesem Punkt bei („Eicken hat unser Ego gestärkt“), widerspricht in einem anderen allerdings vehement: „Hoykenkamp geht für mich als Favorit ins Spiel. Sie stehen vor uns und haben einen sehr starken Kader.“ Vor allem vor den Rückraumschützen Nico Skormachowitsch und Hergen Schwarting hat Engelmann Respekt: „Sie dürfen nicht ins Rollen kommen.“
Frank Kessler erwartet von seiner Mannschaft in erster Linie, dass sie während des Spiels einen kühlen Kopf bewahrt. „Wir müssen diszipliniert bleiben und dürfen uns vom ganzen Drumherum nicht aus der Ruhe bringen lassen“, betont er. Ausfälle haben die Hoykenkamper nicht zu beklagen, alle Spieler sind fit fürs Derby.
Bei Grüppenbühren stand zuletzt ein kleines Fragezeichen hinter dem Einsatz von Werner Dörgeloh, der sich in Eicken eine leichte Blessur am Kinn zugezogen hat. So wie es aussieht, steht der Routinier heute Abend aber zur Verfügung. „Er wird wohl spielen können“, kündigt Engelmann an. Mit dem Saisonstart seiner Mannschaft ist der Grüppenbührener Trainer nicht zufrieden, hat zuletzt aber immerhin einen „kleinen Aufwärtstrend“ ausgemacht. Seit drei Spielen ist das Team ungeschlagen.
Ein Vorteil für die Hausherren könnte es sein, dass in der Halle am Ammerweg nicht mit Backe gespielt werden darf. Während Grüppenbühren daran gewöhnt ist, müssen sich die Hoykenkamper darauf einstellen.