Auch wenn es von vielen am liebsten verdrängt wird: Der Klimawandel betrifft zukünftig vor allem die jetzige Generation der Kinder und Jugendlichen. Aus diesem Grund wurden am Donnerstag rund 800 Bremer Schüler sportlich aktiv. Am frühen Morgen verkündete der Startschuss am Fuße des Wesertowers den sechsten Bremer Klimalauf. Von der Überseestadt aus liefen, radelten und skateten die Schüler und Schülerinnen von zehn Schulen aus dem Bremer Westen und Bremen Mitte entlang der Weser zum Sportgarten hinter dem Weserstadion. Auch Schüler aus Vorkursen für geflüchtete Kinder und Jugendliche nahmen teil. Zeit spielte dabei keine Rolle, wer nicht mehr konnte, durfte eine Verschnaufpause einlegen.
Mit dem Sponsorenlauf engagieren sich die Schüler zum sechsten Mal für eine jugendgerechte Entwicklung in Bremen und globale Themen wie den Klimawandel. „Die Jugendlichen sollen für den Klimawandel und seine Auswirkungen sensibilisiert werden“, erklärt Hanns-Ulrich Barde, geschäftsführender Vorstand des Sportgartens. Besonders wichtig ist ihm auch die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen. Die Schüler, die an dem Lauf teilgenommen haben, dürften auch zukünftig über Projekte zum Klimaschutz mit entscheiden, so Barde.
Vor dem Lauf die Werbetrommel rühren
Im Vorfeld des Sponsorenlaufes gilt es deshalb, ordentlich die Werbetrommel zu rühren und Eltern, Verwandte, Nachbarn und Freunde für die Spendenaktion zu gewinnen. Pro erlaufenen Kilometer wird ein vorher festgelegter Betrag gespendet. „Dabei sollen die Jugendlichen merken, dass Sponsoring harte Arbeit ist“, sagt Barde. Im vergangenen Jahr hatte ein einziger Schüler 280 Euro erlaufen. Insgesamt rechnet er in diesem Jahr mit einem Betrag von bis zu 11.000 Euro. „Davon fließt alles in die Projekte“, betont er.
Von dem Erlös werden in diesem Jahr drei Projekte unterstützt. Darunter die Fertigstellung des Parkour-Areals im Sportgarten in der Überseestadt, ein neues Naturprojekt in Zusammenarbeit mit Werder bewegt und die Unterstützung von Jugendlichen in Bremens Partnerstadt Durban in Südafrika, die sich ihrerseits für Sport und Umwelt einsetzen. Die Teilnahme bleibt jedoch freiwillig.
„Laufen mit den Werder-Stars von morgen“
Versorgt wurden die fleißigen Sportler von 20 Ehrenamtlichen, die an Ständen unter anderem fair gehandelte Bananen, Bio-Äpfel und Getränke bereitstellten. Damit viele Kilometer zusammenkommen, hielt der Sportverein auch einige Highlights bereit. Bei dem Specialevent „Laufen mit den Werder-Stars von morgen“ konnten die Jugendlichen zusätzliche Runden mit Werders U23-Spielern Tian Ci und Leander Wasmus, Trainer Florian Kohfeldt und Ex-Profi Mirko Votava drehen – und ein Autogramm ergattern.
Wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs war, hatte die Möglichkeit, sich Vladi Riha, dem deutschen Vizemeister im Straßenrennen, anzuschließen. Gemäß der Devise „Kleine Schritte – Große Wirkung“ leisteten die Schüler ihren Beitrag für das Umweltbewusstsein. Dem stimmte auch Hubertus Hess-Grunewald, Geschäftsführer und Präsident des SV Werder Bremen, zu. „Durch euer Engagement könnt ihr ein Zeichen setzen für ein lebenslanges umweltbewusstes Miteinander“, sagt er zu den sportlichen Schülern.