
Maren Thalmann hatte sich viel vorgenommen. Sehr viel sogar. 2020 sollte das Jahr der Morsumer Triathletin werden. „Ich wollte neben einigen kleineren und schönen Wettkämpfen nach fünf Jahren Anlaufzeit im Juni den Ironman Kraichgau finishen, an den Deutschen Meisterschaften der Altersklassen auf der olympischen Distanz in Bremen teilnehmen und zwei Landesmeisterschaften absolvieren“, erzählt Thalmann. Doch es kam anders. Die Corona-Pandemie verhinderte eine reibungslose Saison. „Ich habe trotzdem weiter trainiert, als würde es die Pandemie nicht geben. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Ich hatte immer die Hoffnung, dass ich noch irgendwo an den Start gehen kann“, wollte die Morsumerin nicht einfach aufgeben.
Doch nach und nach hagelte es Absagen. Im April wollte Thalmann beim Halbmarathon in Hannover teilnehmen. Diesen Wettbewerb funktionierte die niedersächsische Landeshauptstadt zu einem „Stay-at-home-Marathon“ um. Das ließ sich die Triathletin nicht entgehen. Sie nahm von zu Hause aus an dem Marathon teil und wurde dabei von ihrer Familie unterstützt. Diese kreierte für sie ein wettkampfähnliches Event mit Zieleinlauf – und damit ein einmaliges Erlebnis. „Der Veranstalter hatte uns sogar Finishershirt, Startnummer und Medaille zugesandt“, berichtet Thalmann.
Im Mai und Juni tat sich erst einmal gar nichts. Danach nahmen die Wettkämpfe langsam wieder Fahrt auf. Ein Freund aus Kiel gab der Morsumerin den Tipp, nach Leipzig zum Sonnenwendschwimmen zu fahren. Diesen Tipp befolgte die Triathletin und trat über die 3000-Meter-Distanz an. Thalmann ließ der Konkurrenz im Kulkwitzsee in ihrer Altersklasse keine Chance und stand am Ende ganz oben auf dem Podest.
Die nächste Hürde gab es beim Triathlon in Wanderup über die Sprintdistanz zu bewältigen. Den Tipp für den Wettkampf, der Ende August über die Bühne ging, hatte sie wieder aus Kiel bekommen. „Es goss ausgerechnet an diesem Tag wie aus Eimern und Sturzbäche liefen über die Straße. Das Wettkampfgelände stand unter Wasser. Da das aber tatsächlich 2020 mein erster Triathlon-Wettkampf werden sollte, habe ich nicht einmal daran gedacht, nicht zu starten. Die enge kurvige Radstrecke war deshalb hier eine riesige Herausforderung“, erinnert sich Thalmann, die den Wettkampf auf Platz zwei in ihrer Altersklasse beendete.
Zwei Wochen später nahm die Morsumerin am F60-Triathlon in Brandenburg nahe der polnischen Grenze teil. „Die Laufstrecke hinter dem schönen Berg war für mich die Hölle. Gute Läufer haben sicherlich ihre Freude an dieser landschaftlich wunderschönen und abwechslungsreichen Strecke gehabt. Für mich waren die Steigungen, der tiefe Sand und das Geröll eine riesige Herausforderung“, erzählt Thalmann. Trotzdem reichte es für den erneuten Sieg in ihrer Altersklasse.
Der letzte Wettkampf dieses ungewöhnlichen Jahres folgte eine Woche später auf der Insel Fehmarn. Für diesen Wettkampf war Thalmann von vornherein angemeldet. Der Triathlon wurde allerdings in einen Swim & Run umgewandelt. Der Start musste wegen zu starker Strömung in die andere Richtung stattfinden. "Ausgerechnet in meiner Lieblingsdisziplin wäre ich fast an der Hürde Ostsee gescheitert und wollte schon zurückschwimmen. Ich bekam Panik in der schaukelnden Ostsee. Irgendwie habe ich mich dann doch noch die 1000 Meter im Meer durchgekämpft und wollte nur noch finishen", erinnert sich Thalmann. Am Ende erklomm die Morsumerin erneut den Platz ganz oben auf dem Podium.
Thalmann wünscht sich, dass die vergangene Saison eine einmalige bleibt und sich in diesem Jahr nicht wiederholt. „Ich hoffe, dass dieses Jahr wieder alles anders wird – und zwar so, wie es vor Corona war. Denn die Unbeschwertheit bei den Wettkämpfen fehlt mir trotz des einigermaßen versöhnlichen Saisonabschlusses 2020 doch sehr“, sagt sie.
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