Die Hoffnung auf den ersten Punktgewinn war beim SV Grambke-Oslebshausen in der Handball-Oberliga Nordsee groß. Doch sie zerplatzte direkt vor dem Seitenwechsel wie eine Seifenblase. Die Gelb-Blauen mussten sich beim gewohnt heimstarken TV Cloppenburg am Ende viel zu hoch mit 26:35 (11:16) geschlagen geben.
Da half auch die kurzzeitige Verpflichtung von Leif Brandt nicht, der zuletzt vier Jahre beim OHV Aurich in der dritten Liga gespielt hatte. Einen Tag vor dem Anpfiff hatten die Gelb-Blauen seine Spielberechtigung erhalten, dem Rückraumschützen merkte man aber noch die rund neunwöchige Trainingspause an. „Er hat aber schon gezeigt, dass er uns enorm weiter bringen wird“, ist sein Trainer Uwe Feldermann überzeugt. Leif Brandt hatte auf der Angriffsmitte vier Treffer vor der Pause erzielt und damit die Chancen des SVGO zunächst weiter hoch gehalten.
Dass die Gäste am Ende in Cloppenburg noch derart überrannt wurden, verschuldeten mehrere Faktoren. Zunächst hielt der SV Grambke-Oslebshausen jedoch in der Höhle des Löwen vor 400 Zuschauern ausgezeichnet mit. Bis zum 10:10, einem Siebenmeter von Erik Brandt, hatte er die Stimmung auf den Rängen sogar auf Kühlschranktemperatur gehalten. Ja selbst beim 11:13 von Erik Brandt war bei den Gelb-Blauen immer noch alles im Lot.
Danach unterliefen ihnen im Angriff drei leichte Ballverluste in Folge, die die Niedersachsen per Tempogegenstoß zum 16:11-Halbzeitvorsprung nutzten. Besser hätte der SVGO dem Rivalen nicht in die Karten spielen können, denn während der nun mit einem Hochgefühl in die Kabine ging und auch die Zuschauer zugleich euphorisierte, sank das Bremer Selbstvertrauen ebenso schnell zu Boden.
Die Woge der Begeisterung schwappte vom Publikum auf die Cloppenburger Spieler über und von dort aus wieder auf die Ränge zurück. Die Gelb-Blauen versuchten ihr Heil unterdessen in viel zu schnellen und hektischen Torabschlüssen, was vollends daneben ging. „Wir sind nach der Pause nur noch blind gegenangerannt“, monierte Uwe Feldermann.
Einzig Linksaußen Marc Krüger behielt einen kühlen Kopf und erzielte nach der Pause sieben Treffer. Das war aber auch schon der einzige Höhepunkt in einem ansonsten eher kopflosen Grambker Spiel. Da bei Erik Brandt allmählich die Kräfte nachließen und Linkshänder Nils Zittlosen ohnehin einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, holten die Gäste diesen Rückstand nicht mehr auf. Sie taten aber auch nichts mehr dazu, das Tempo in der immer schneller werdenden Partie zu drosseln, weshalb sie zum dritten Mal in Folge jenseits der 30 Gegentreffer kassierten.
„Wir haben 20 Minuten ein gutes Oberliga-Niveau gezeigt, das ist leider noch viel zu wenig“, sagt Uwe Feldermann.
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