Delmenhorst. In den vergangenen neun Jahren gehörte Wolfgang Rolff fest zum Trainerstab des Bundesligisten SV Werder Bremen – seinen letzten Auftritt hatte der 53-Jährige am Freitagabend in Delmenhorst. "Wer so viele Tore schießt, der kann ja nur zufrieden sein. Das war ein runder Abschluss für mich", sagte er kurz nach dem 20:0-Erfolg über den SV Atlas.
Während des Testspiels im Stadion an der Düsterortstraße, Werders letztem Termin vor der Sommerpause, war Rolff als Interimstrainer für die Bremer verantwortlich gewesen, tags darauf wurde er – ebenso wie sein Kollege Matthias Hönerbach und Torwarttrainer Michael Kraft – vom Verein beurlaubt.
Da Werders Favorit auf den Posten des neuen Chefcoaches, DFB-Sportdirektor Robin Dutt, im Falle seiner Freigabe durch den Verband seine eigenen Assistenten mitbringt, ist an der Weser künftig kein Platz mehr für Rolff und Co. Werders Mediendirektor Tino Polster nutzte die Pressekonferenz im Anschluss an das Atlas-Spiel, um Rolff für seine langjährige Arbeit zu danken: "Wolle, wir haben wirklich großen Respekt vor dem, was du für den Verein geleistet hast. Hoffentlich sehen wir dich möglichst schnell als Trainer wieder." Rolff nahm die Glückwünsche sichtlich gerührt entgegen und sagte, dass er Verständnis für die Entscheidung des Vereins habe.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Ex-Profi seinen Umzug aus Bremen zurück nach Köln organisiert. Dort hat er sich kürzlich ein Spiel des Regionalligisten Viktoria Köln angesehen – ob und wann es für ihn in Sachen Fußball weitergeht, ließ er am Freitagabend in Delmenhorst allerdings offen: "Ich werde jetzt erstmal in aller Ruhe zurück nach Köln fahren und sehen, was dort auf mich zukommt."
Langweilig dürfte es Werders Ex-Co-Trainer dabei nach eigener Aussage übrigens nicht werden. So würden zu Hause mehrere Aufgaben auf ihn warten. "Ich denke, dass ich erstmal in den Garten gehen werde. Da war ich in den vergangenen Jahren fast überhaupt nicht."