Das Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vizemeisterschaft in der 1. Fußball-Kreisklasse geht weiter. Sowohl der Tabellenzweite TSV Achim als auch sein Verfolger TSV Etelsen II haben am vorletzten Spieltag Erfolge gefeiert. Achim setzte sich in Wahnebergen durch, Etelsen holte drei Punkte beim Sieg gegen den TSV Fischerhude-Quelkhorn II. Meister SV Hönisch lag mit 0:3 gegen Otterstedt zurück, schaffte aber noch ein Unentschieden.
SVV Hülsen II - TV Oyten II 4:1 (2:0): Die Chancen für ein weiteres Jahr in der 1. Kreisklasse sind für die Gastgeber nach diesem Sieg gut. Das Team von Oliver Rozehnal hat vor dem letzten Spieltag drei Zähler mehr auf dem Konto als Fischerhude und zudem die deutlich bessere Tordifferenz. „Es war ein verdienter und wichtiger Erfolg“, strahlte Hülsens Coach. Die Oytener spielten nur mit halber Kraft, ließen sich immer wieder auf unnötige Zweikämpfe ein und haderten oft über die Entscheidungen des Unparteiischen. „Wir haben guten Fußball gespielt und hätten zur Pause bereits alles klar machen können“, sagte Rozehnal. Bis zum Pausenpfiff reichte es aber „nur“ zu zwei Toren von Dominik Sielemann (14.) und Tobias Nowak (26.). Nach dem Seitenwechsel gelangen Nowak (46.) und Marcel Schmalz (65.) die weiteren Hülsener Tore, ehe der TVO durch Andreas Itzen verkürzte (67.).
TSV Fischerhude-Quelkhorn II - TSV Etelsen II 1:5 (1:2): „Nun hilft uns nur noch ein kleines Fußballwunder“, stöhnte Julian Kallhardt. Fischerhudes Coach war sich nach der Pleite bewusst, dass seine Mannschaft in der nächsten Serie wohl in der 2. Kreisklasse spielen muss. Für die Schlossparkkicker indes besteht weiter die Chance auf den Aufstieg – entweder als Tabellendritter, wenn der SVV Hülsen sein entscheidendes Spiel in der Bezirksliga-Relegation gegen Bremervörde gewinnt, oder wenn der TSV Achim am letzten Spieltag patzt, Etelsen seine abschließende Aufgabe beim MTV Riede II löst und drei Zähler gewinnt.
An der Wümme ging es vor der Pause spannend zu, beide Teams agierten auf Augenhöhe. Nach gut einer halben Stunde ging Etelsen durch einen Distanzschuss von Florian Schrader in Führung (34.). Für Fischerhude glich im Gegenzug Pascal Schubert aus (35.). Das nächste Gästetor erzielte erneut Schrader (39.). Nach dem Seitenwechsel wurde der Druck des Favoriten größer, die Heimelf gab sich aber erst geschlagen, als Torben Wendt das 3:1 markierte (75.). Sören Bengsch (83.) und Tobias Schrader (86.) erhöhten in der Schlussphase für Etelsen II.
SV Wahnebergen - TSV Achim 1:3 (0:1): Mit einem Bein stehen die Achimer in der Kreisliga. Dem Team von Rüdiger Hilbers und Tim Schwentke fehlt nach dem Erfolg in Wahnebergen nur noch ein Zähler aus der anstehenden Partie gegen den SVV Hülsen II. Beim jüngsten Auftritt zeigten die Gäste, dass sie spielerisch das Zeug haben, um eine Klasse höher zu spielen. „Achim hatte taktische und technische Vorteile, wenngleich meine Elf sehr gut dagegenhielt“, sagte Jörg Behrens. Wahnebergens Übungsleiter staunte nicht schlecht darüber, wie besonnen der Konkurrent agierte. „Achim hat Ball und Gegner gut laufen lassen und auf Fehler gewartet“, sagte Behrens. Veli Bostan gelangen zwei Tore für die Auswärtsmannschaft – erst vor der Pause per Fernschuss (41.), dann nach einer Stunde aus Nahdistanz. Auf 3:0 erhöhte Ramazan Gür (89.), ehe Christopher Stötzel mit dem Schlusspfiff noch das Ehrentor für den SV Wahnebergen gelang. „Unser Keeper Matthias Müller hat mehrere Hochkaräter abgewehrt. Er war der beste Mann auf dem Platz“, lobte Behrens.
SV Hönisch - TSV Otterstedt 3:3 (1:3): Seit Hönisch als Meister feststeht, gelingt kein Sieg mehr. Auch gegen Otterstedt tat sich das Team von Ricardo Seidel schwer. „Wir haben den Meister vor der Halbzeit in Verlegenheit gebracht“, freute sich TSV-Trainer Jörg Falldorf. Die Otterstedter führten durch Treffer von Niclas Brunkhorst (4., 36.) und Matthias Mahnken (23.) mit 3:0, ehe die Heimelf aufwachte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielte Moritz Ackermann den Anschluss. Ackermann war es auch, der den SVH später mit seinem 26. Saisontreffer auf 2:3 heranbrachte (56.), ehe Tobias Rolf aus dem Gewühle heraus ausglich.
Bei den Gästen verkündete Jörg Falldorf nach der Partie seinen Abschied zum Saisonende. „Ich bin nun gut 30 Jahre ununterbrochen als Coach Sonntag für Sonntag unterwegs. Jetzt will ich mir eine Pause gönnen“, sagte der in Oyten lebende Junggeselle. Für Falldorf wird der Fischerhuder Rainer Seeger das Team in der Serie 2015/16 betreuen. Ricardo Seidel indes bleibt dem SVH treu und wird auch in der Kreisliga die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen.
WIRBEL UM GEPLANTE SPIELGEMEINSCHAFT
Für Aufregung hat der TSV Dörverden gesorgt. Der Verein verkündete am Sonnabend per E-Mail, dass er seine zweite Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb mangels Personals zurückziehen möchte. Dieser Antrag ist allerdings vom Spielausschuss des NFV-Kreises Verden abgelehnt worden – das bestätigte Uwe Norden auf Nachfrage: „Wir haben von Paragraf 34 der Spielordnung Gebrauch gemacht. Hier heißt es, dass eine solche Aktion von uns genehmigt werden muss“, sagte der Obmann.
Uwe Norden führte aus, dass ihm ein solches Vorgehen bisher noch nicht bekannt wurde, diese Maßnahme aber einen Grund habe. Ein paar Tage vor dem beantragten Rückzug hätte es eine Anfrage gegeben, die hellhörig werden ließ. Es wurde nachgefragt, ob es möglich sei, für die nächste Serie eine Spielgemeinschaft Hülsen II/Dörverden II in der 1. Kreisklasse zu genehmigen. Beim Blick auf die Tabelle wurde festgestellt, dass Dörverdens Reserve in jedem Fall abgestiegen wäre. Norden wollte aber folgende Vermutung nicht ausschließen: „Bei einem Rückzug würden alle bisherigen Spiele Dörverdens gelöscht. In diesem Fall hätte Fischerhude-Quelkhorn II drei Punkte weniger, wäre praktisch am grünen Tisch abgestiegen und Hülsens Reserve gerettet. Also ist nicht auszuschließen, dass auf diesem Weg der Startplatz des SVV Hülsen II für die Spielgemeinschaft übernommen werden sollte. Das hat aus unserer Sicht ein gewisses Geschmäckle.“
Nun bleibt der TSV Dörverden II in der Klasse. Die Wertung für die Partie vom Sonntag gegen Bierden erfolgt mit 0:5 – ebenso wie das letzte Saisonspiel gegen den SV Baden. „Das halten wir für die sportlichere Lösung.“ Die Hülsener haben dennoch eine sehr gute Chance auf den Klassenerhalt. Sie haben aktuell drei Zähler Vorsprung auf Fischerhude und die wesentlich bessere Tordifferenz. (bal)