Bookholzberg. Die männliche A-Jugend der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg hat nach ihrem Jahr in der Handball-Bundesliga Blut geleckt. Der Sprung unter die 48 besten Mannschaften Deutschlands soll kein einmaliges Abenteuer gewesen sein, da will sie am liebsten sofort wieder hin. Deshalb hat sich der Klub aus dem Landkreis Oldenburg für die Aufstiegsrunde zur Eliteklasse Ende Mai mit dem Linkshänder Maximilian Tapken vom TV Cloppenburg und Soheil Ramin von der HSG Delmenhorst verstärkt. Im Gegenzug werden beim Bundesliga-Absteiger Kian Krause und Bennet Krix mit einem Zweitspielrecht für die Oberliga-Männer des TV Cloppenburg ausgestattet, um diese zusammen mit Tapken auf Viertliga-Männer-Niveau heranzuführen.
Kaum haben die Grüppenbührener die Saison mit einem dritten Platz (20:16-Erfolg im kleinen Finale über den SV Fellbach) unter 18 Mannschaften beim international besetzten Turnier im dänischen Kolding ausklingen lassen, schwitzen sie auch schon wieder für die Bundesliga-Aufstiegsrunde. Viermal die Woche bittet der HSG-Trainer Stefan Buß seine Spieler zurzeit in die Sporthalle, zwei weitere Einheiten pro Woche müssen die A-Junioren zusätzlich noch eigenverantwortlich in puncto Kraft und Verletzungsprophylaxe absolvieren.
Neuzugänge mit Doppelspielrecht
Mit dabei die beiden Neuen: Maximilian Tapken und Soheil Ramin. Tapken war HVN-Auswahlspieler und spielt seit 2006 für den TV Cloppenburg. In der vergangenen Saison traf der rechte Rückraumschütze 106 Mal in 13 Spielen, darunter waren 21 Siebenmetertore, für die TVC-A-Jugend in der Regionsoberliga ins Schwarze. Außerdem durfte er bei den Männern sechsmal Oberliga-Luft schnuppern (zwei Tore). „Maximilian ist ein dynamischer Spieler, er soll im rechten Rückraum die Lücke unseres Abgangs Mirko Reuter schließen“, sagt Buß über den neuen Linkshänder im Team. Der 18-Jährige Tapken wird dabei zur HSG Grüppenbühren/Bookholzberg wechseln und dort mit einem Zweitspielrecht für die Cloppenburger Oberliga-Männer ausgestattet. Der Fokus soll aber auf der A-Jugend-Bundesliga liegen, wenn sich die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg dafür qualifiziert.
Soheil Ramin ist dagegen komplett zum Bundesliga-Absteiger gewechselt. Der 16-Jährige spielte bislang für die B-Jugend der HSG Delmenhorst in der Landesliga (74/5 Tore in 16 Spielen) und per Zweitspielrecht beim B-Jugend-Verbandsligisten HSG Schwanewede/Neuenkirchen (41/13 Tore in neun Spielen). Er war aber auch schon dreimal in der Verbandsliga-A-Jugend der Delmestädter aktiv (neun Tore). „Soheil ist ein schneller Spieler mit Allrounder-Qualitäten. Zusammen mit Max wird er für einen weiteren positiven Konkurrenzkampf im Team sorgen“, sagt der HSG-Coach. Ramin dürfte insbesondere im mittleren Rückraum und auf Linksaußen zum Einsatz kommen.
Die Talentförderung zwischen der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg und dem TV Cloppenburg hat sich derweil in beide Richtungen entwickelt, denn mit dem Linksaußen Bennet Krix und dem Halblinken Kian Krause soll auch ein HSG-Duo in den Kader der Cloppenburger Oberliga-Männer aufgenommen werden. Es ist vereinbart worden, dass die A-Jugend-Bundesliga Vorrang hat. „Die Entwicklung der Jungs steht für uns beide Trainer klar im Vordergrund“, betont der Cloppenburger Coach Barna-Zsolt Akascos. „Ich denke, dass ich von Axy auch etwas lernen kann“, sieht Buß auf allen Seiten eine Win-Win-Situation.
Kian Krause, mit 63/1 Toren zweitbester Werfer seiner Mannschaft, brennt richtig auf die neue Aufgabe: „Für mich bedeutet das natürlich eine höhere Belastung für meinen Körper, aber ich habe so viel Bock auf Handball, da nehme ich das gerne in Kauf.“ Als er sich die „Matchdays“ des TV Cloppenburg vor stimmungsvoller Kulisse angesehen hatte, war für ihn klar, dass er dort spielen will.
Auch Bennet Krix ist darüber glücklich, dass ihm beide Klubs die Möglichkeit geben, den nächsten Schritt zu gehen. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und will mich durch die Erfahrung und das Training bei einer Oberliga-Mannschaft unbedingt weiterentwickeln“, sagt der trickreiche Flügelspieler. Er war in der vergangenen Saison mit 61/8 Toren der drittbeste Werfer bei der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg.
Bei aller Freude über die neuen Perspektiven steht für alle aber erst einmal die erneute Qualifikation für die Jugendbundesliga vorne an. Und das wird bei Gegnern wie dem TV Oyten, SG HC Bremen/Hastedt oder auch den Klubs des Mitteldeutschen Handballverbandes sicherlich kein Selbstläufer. Noch stehen allerdings nicht alle Gegner fest.