Schwanewede. „Schade, dass wir nur einen Punkt geholt haben“, zog HSG-Trainer Andreas Szwalkiewicz ein nur bedingt positives Fazit. Mit einem 29:29-Remis hatte sich seine Mannschaft im Duell der Handball-Oberliga der Männer gegen Neuling TuS Rotenburg zufriedengeben müssen. Sie wartet damit weiter auf den zweiten Saisonsieg. Immerhin reichte der Punktgewinn zum Sprung vom vorletzten auf den drittletzten Tabellenplatz. Und die Leistung der Mannschaft am Fan-Tag, so Szwalkiewicz, mache Hoffnung auf bessere Zeiten.
Dafür steht vor allem Mirko Ahrens, der nach langer Verletzungspause bei seinem zweiten Auftritt eine starke Vorstellung ablieferte und von seinen Torjägerqualitäten nichts eingebüßt hat. Ahrens erzielte als erfolgreichster Schwaneweder Werfer acht der 29 Treffer und überzeugte ebenso wie die gesamte Mannschaft mit großer Kampfmoral. Trotz der kräfteraubenden Partie besaßen übrigens Marc Blum, der den Rotenburger Torwart siebenmal überwand, und Niels Huckschlag noch genügend Kondition, um nach dem Schlusspfiff im Reserveteam im Landesliga-Team gegen die HSG Stuhr auszuhelfen und sich am 35:32-Sieg zu beteiligen.
Der mit 9:9 Punkten gut in die Saison gestartete Oberliga-Neuling war mit dem Vorsatz angereist, nach dem „kleinen Leistungstief (18:24 vor einer Woche bei der SG Achim/Baden) eine andere Performance an den Tag zu legen“. So jedenfalls lautete die Ankündigung des Vereins in den sozialen Netzwerken. Die Leistung der Wümme-Handballer am Sonnabend in der Heidehalle hat allerdings nicht ausgereicht, um zwei Punkte mitzunehmen.
Sie konnten in der Anfangsphase zwar eine knappe Führung behaupten (4:3 in der siebten Minute), danach aber dominierten die Gastgeber das Geschehen in der rappelvollen Halle. 15:12 lag die Handball-Spielgemeinschaft zur Halbzeit zu Recht in Front, weil sie mehr und klarere Torchancen generiert hatte als die Gäste.
Das hatte zwei Gründe, die auch nach dem Abpfiff der beiden jungen Unparteiischen Maximilian Schwarze und Björn von der Linde noch Gültigkeit besaßen. Zum einen ließ sich Mirko Ahrens von der Rotenburger Defensive trotz aller Bemühungen nie aufs Abstellgleis stellen, zum anderen zeigte Mohammed Nedal Alibrahim im Zentrum der „Schwäne“ eine tolle Präsenz als Antreiber und Spielorganisator. Sein Pech: Zweimal fanden seine Treffer bei den Schiedsrichtern keine Zustimmung, obwohl sie konstatierten, dass er zuvor gefoult worden sei.
Ein Treffer fehlt
Auch nach dem Wechsel behielten die Gastgeber die Zügel in der Hand und schienen zwei Punkte ins Ziel transportieren zu können. Doch die Rotenburger ließen sich ebenfalls aus der Handballbegeisterung auf den Rängen mitreißen und konnten in den Schlussminuten gleich viermal zum 25:25 (50.), 26:26 (53., 28:28 (57.) und schließlich zum 29:29 (59.) ausgleichen. Fazit: In einem hart umkämpften Handballspiel, in dem die Unparteiischen elf Zeitstrafen verhängten, fehlte den „Schwänen“ ein Tor, um sich vollends für die unglückliche 31:32-Niederlage in der Woche zuvor beim Schlusslicht ATSV Habenhausen II zu revanchieren.
„Diese knappen Ergebnisse ziehen sich wie ein roter Faden durch den bisherigen Saisonverlauf“, konstatierte Andreas Szwalkiewics. Der „Schwäne“-Coach zeigte sich gleichwohl mit Blick in die Zukunft optimistisch. „Die Leistungssteigerungen der Mannschaft sind erkennbar und werden Früchte tragen“, prognostizierte Szwalkiewicz und verwies darauf, dass der Tabellenneunte SV Beckdorf nur einen Pluspunkt mehr auf dem Konto hat als sein Team.