Delmenhorst. In der Fußball-Bezirksliga haben die Kicker des VfL Stenum durch einen 4:2 (2:2)-Auswärtssieg beim SV Baris Delmenhorst den vierten Sieg in Folge eingefahren. „Wir haben die zweite Halbzeit nach taktischen Änderungen klar dominiert, den Ball laufen gelassen und sehr gut verteidigt. Es war ein verdienter Sieg für uns“, lobte VfL-Trainer Thomas Baake sein Team. Der SV Baris hingegen kassierte die zweite Pleite in Folge. „Viele wichtige Spieler haben uns gefehlt, dennoch haben wir nach den ersten zehn Minuten, die wir verschlafen haben, die erste Hälfte klar dominiert, worauf wir aufbauen können“, betonte Baris-Trainer Önder Caki, der auf die gesperrten Mert und Tolga Caki verzichten musste. Zudem saß Stürmer Dennis Kuhn krankheitsbedingt zuerst nur der Bank.
Die Anfangsphase bestimmten die Gäste, die durch Julian Dienstmaier die erste gute Möglichkeit hatten (3.). Nach rund einer Viertelstunde zappelte das Leder zum ersten Mal im Delmenhorster Netz, als Ole Braun eine präzise Flanke von Jonas Dittmar ins kurze Eck zum 1:0 verwertete (15.). Kurze Augenblicke später schoss SVB-Akteur Justin Lentz das Leder in den rechten Winkel, doch der Linienrichter hob die Fahne und entschied auf Abseits (16.). In der 23. Minute erhöhte Stenum auf 2:0, nachdem Baris-Verteidiger Alexander Pelman als letzter Mann gegen Braun versucht hatte, ins Dribbling zu gehen, und bei dieser sinnlosen Aktion die Kugel verlor. Braun ließ sich nicht zweimal bitten und schob den Ball eiskalt an Orhan-Can Karakaya vorbei. „Das darf überhaupt nicht passieren, eine Dummheit“, ärgerte sich Caki.
Baris verpasst Führungstreffer
Baris schüttelte sich kurz und wurde im Laufe des ersten Durchgangs immer stärker, während sich Stenum unverständlicherweise zurückzog und kaum noch Fußball spielte. Diese passive Taktik ist dann in Minute 28 bestraft worden, als Devin Isik eine glänzende Hereingabe von Mikael-Can Blümel in den rechten Winkel köpfte – 1:2. Nach einer halben Stunde hatte Blümel aus aussichtsreicher Position die Chance zum Ausgleich, schoss aber über das Gehäuse von Thorben Riechers. Der VfL bettelte nun um den zweiten Gegentreffer und kassierte den verdienten 2:2-Ausgleichstreffer in Minute 36: Lentz vernaschte beinahe die komplette VfL-Defensive, scheiterte dann aber an Riechers, doch der VfL-Torwart konnte aus kurzer Distanz nur abklatschen lassen, sodass der Ball vor den Füßen von Izzet Saglam landete und dieser nur noch einschieben brauchte. Kurz vor der Pause hatte Lentz sogar den Führungstreffer auf den Fuß, scheiterte aber an einer guten Parade von Riechers (40.).
„Wir haben uns nach dem 2:0 viel zu weit zurückgezogen und dem Gegner im Zentrum zu viele Räume gegeben. Dieses Problem haben wir in der Kabine angesprochen und taktisch umgestellt“, erklärte Baake, dessen Mannschaft sich nach dem Seitenwechsel zu Beginn vorrangig auf die Defensive konzentrierte, um weitere Schnellangriffe der Delmenhorster zu verhindern. Dieses Vorhaben setzten die Gäste tadellos um. Trotz einer Schrecksekunde in Minute 47, als Abwehrspieler Torben Würdemann ohne Fremdeinwirkung zu Boden ging und ausgewechselt werden musste: „Er hat sich eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen“, berichtete Baake, der nach einer guten Stunde erneut jubeln durfte, als Ole Braun, der an allen vier Treffern beteiligt war, durch einen überragenden Lupfer auf Bastian Morche den 3:2-Führungstreffer mustergültig vorbereitete. Morche fackelte nicht lange, zog sofort ab und traf trocken ins kurze Eck (59.). Baris monierte eine Abseitsstellung, aber die Fahne des Assistenten blieb unten – eine Zentimeter-Entscheidung.
Im Nachhinein war es die Schlüsselszene der Partie, denn Baris erholte sich von diesem erneuten Rückschlag nicht mehr wirklich. Im Gegenteil: Nur eine Minute später traf Maximilian Klatte nach einem Freistoß von Dienstmaier den Querbalken (60.). In der 66. Minute machte Stenum durch den erst kurz zuvor eingewechselten Waldemar Kelm nach einem erneuten Assist von Braun den Deckel drauf – 4:2. Der VfL beeindruckte mit seiner Chancenverwertung und war enorm effizient.
„Wir waren in der zweiten Halbzeit tonangebend, haben aber zu sehr unglücklichen Zeitpunkten die Gegentore kassiert“, bilanzierte Caki. Während bei Baris nach hartem Kampf in den Schlussminuten die Luft raus war und der letzte Glaube fehlte, verteidigte Stenum den Auswärtssieg mühelos. „Das effektivere Team hat gewonnen. Mit etwas mehr Erfahrung dürfen wir so ein Spiel aber nicht verlieren. Es tut schon weh, gegen ein Team zu verlieren, das nicht besser war als wir“, haderte Caki, dessen Elf durch diese Niederlage auf Tabellenplatz neun abrutschte, während Stenum sich auf Rang sieben verbesserte.
Für die Stenumer geht es bereits am morgigen Dienstag ab 11 Uhr beim SV Eintracht Oldenburg weiter. „Wir werden etwas rotieren, um auch den anderen Spielern, die nicht so viel Spielzeit bekommen, die Chance zu geben, sich zu zeigen. Würdemann wird uns definitiv nicht zur Verfügung stehen, dennoch wollen wir dort unbedingt nachlegen“, sagte Baake.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!