Schwanewede. Der einzige Saisonsieg liegt zweieinhalb Monate zurück. Mit 31:30 gewann die HSG Schwanewede/Neuenkirchen am 22. September beim SV Beckdorf. Seitdem bemühten sich die Oberliga-Handballer um Trainer Andreas Szwalkiewicz vergeblich um ein Erfolgserlebnis. Beim TV Cloppenburg gestalteten die Schwaneweder die Partie am Sonnabendabend zwar lange Zeit offen, scheiterten am Ende aber, weil klare Torchancen ausgelassen wurden. Die vor der Saison als Meisterschaftskandidat gehandelten Gastgeber gewannen so ihr Heimspiel vor 500 Zuschauern mit 29:25.
Vor allem ein Cloppenburger Akteur brachte die hoffnungsvoll angereisten Schwaneweder Fans zur Verzweiflung, der lange Jahre für die „Schwäne“ Tore geworfen hatte. In der zweiten Halbzeit eingewechselt, erzielte Ole Harms neun Treffer und verurteilte die Defensivkräfte der Gäste im Zusammenspiel mit Tobis Freese ein ums andere Mal zu Statisten. Schwanewedes Coach erkannte das neidlos an: „Die beiden haben uns das Leben schwer gemacht.“ Freilich nicht nur diese beiden. Ursache für die Auswärtsniederlage war auch die mangelhafte Chancenverwertung der „Schwäne“. Nach erfolgversprechenden Gegenstößen spielten die Nerven der HSG-Angreifer vor dem Kasten der Cloppenburger nicht mit. Entweder scheiterten sie am Torhüter, oder sie verfehlten das Ziel. Zudem vergaben die Schwaneweder zwei Strafwürfe.
Ausgeglichene Partie
In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer zunächst eine nahezu ausgeglichene Partie, in der Niels Huckschlag die HSG nach 37 Sekunden mit 1:0 in Führung brachte. Die „Schwäne“ ließen auch beim 5:10-Rückstand (19.) nicht die Flügel hängen und kämpfen sich bis zur Pause auf 11:13 heran.
Und in den ersten Minuten nach Wiederbeginn schien sich sogar eine Wende anzubahnen. Marc Blum, nach dem Knockout in Edewecht vor einer Woche wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und mit acht Toren erfolgreichster Schwaneweder Werfer, erzielte in der 35. Minute die 15:14-Führung für die Gäste. „In diesem Moment hatten wir das Spiel gedreht und hätten nach schnellen Kontern auf 17:14 davonziehen können“, trauerte der HSG-Coach Großchancen nach.
Wie man sie verwertet, zeigte stattdessen Ole Harms, der vier Treffer in Folge markierte, als die Schwaneweder Fabian Rohjahn und Jorrit Latacz Zwei-Minuten-Strafen abbrummten. Und auch in der Folgezeit erstickte der Cloppenburger Goalgetter aufkeimende Hoffnungen der Gäste immer wieder mit eiskalt vollendeten Würfen.
„Wir müssen Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, um in Cloppenburg bestehen zu können“, hatte Andreas Szwalkiewicz von seinen Akteuren vor Spielbeginn gefordert. Doch daran mangelte es seinem jungen Team einmal mehr. Zwar ließ es sich von den wiedererstarkten Gastgebern nicht „abschlachten“. Aber als Ole Harms und Tobias Freese die Zügel im Spiel der Cloppenburger in die Hand nahmen, tendierten die Gewinnchancen der „Schwäne“ gegen null.
„Wir haben dennoch eine gute Vorstellung geboten, befinden uns aber bei bislang nur einem Saisonsieg natürlich im Abstiegskampf“, spricht Andreas Szwalkiewicz Klartext. Und solch ein Abstiegskampf sei nur erfolgreich zu bestehen, wenn wieder Selbstvertrauen zurückkehre. Mit 6:16 Punkten ist die HSG Schwanewede/Neuenkirchen Tabellendreizehnter und damit Vorletzter. Um die Klasse sicher zu halten, muss am Saisonende zumindest der elfte Rang erreicht werden. Den bekleidet zurzeit der TV Cloppenburg mit 8:14 Punkten.