Lilienthal. Die „Wölfe“ vom TV Lilienthal haben in der Floorball-Bundesliga auch mit dem TV Schriesheim kurzen Prozess gemacht. Am Tag nach dem 15:2 (6:1, 4:1, 5:0)-Erfolg im Heimspiel behauptete sich der Titelaspirant zudem beim MFBC Leipzig mit 8:6 (4:2, 3:4, 1:0). „Ich freue mich über unser Sechs-Punkte-Wochenende“, frohlockte Lilienthals Coach Remo Hubacher.
Tjard Osmers sorgte mit seinem Treffer nach zwei Minuten auf Zuspiel von Miro Siljamo für einen Start nach Maß für die Gastgeber im Duell mit Schriesheim. In Überzahl legte Jaako Akman in einer finnischen Co-Produktion mit Miska Grönvall schnell das 2:0 nach. Als Felix Künnecke auf 1:2 verkürzte (6.), war das Match aber lange Zeit ausgeglichen. Erst nach und nach erarbeiteten sich die Hausherren mehr Ballbesitz, blieben aber vorne zunächst zu harmlos. Erst mit dem 3:1 in Überzahl brach der fünffache Torschütze Mark-Oliver Bothe nach einem Assist von Torben Kleinhans den Bann. Mit zwei weiteren Treffern von Bothe sowie einem von Jaako Akman stellte der Favorit noch einen beruhigenden 6:1-Zwischenstand nach dem ersten Drittel her. Insgesamt war es aber ein eher hektischer Abschnitt.
„Wir haben zwar von Anfang an druckvoll gespielt. Es waren mir aber zu viele Ungenauigkeiten dabei“, erklärte Hubacher. Dass der Zweite mit einem Mann mehr auf dem Feld zu einer echten Macht geworden ist, bewies er nach 23 Minuten. Bothe fand nach mehreren Stationen mit Akman den freistehenden Mitspieler, der den Vorsprung auf 7:1 ausbaute. Nach dem 8:1 von Janos Bröker wurde Lilienthals Grönvall wegen zu hohen Stocks für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. In Überzahl gelang Patrick Schellhase zwar etwas Ergebniskosmetik für den Drittletzten. Torben Kleinhans und Jaako Akman ließen mit ihren Treffern zum 10:2 allerdings noch im zweiten Drittel keinen Zweifel daran aufkommen, wer das Feld an diesem Tag als Sieger verlassen würde. Im dritten Durchgang feierte der erst 15-jährige Jugendspieler Jan Heydenreich seine Bundesliga-Premiere. Niklas Bröker bereitete in der 45. Minute das 11:2 von Mark-Oliver Bothe vor. Direkt nach dem Anstoß gelang es dem überforderten Gast nicht schnell genug, seine Verteidigung aufzubauen. Antti Mähonen nutzte dies, um das Dutzend vollzumachen. Mark-Oliver Bothe, Daniel Grabau mit seinem ersten Erstligator sowie Miro Siljamo schraubten das Resultat in der Schlussphase noch in die Höhe. „Dennoch haben wir zeitweise mit angezogener Handbremse gespielt“, kritisierte Hubacher.
Bester Lilienthaler in beiden Partien sei Torwart Sebastian Spöhle gewesen. „Gerade in Leipzig war Basti immer zur Stelle“, freute sich Hubacher. In der Verteidigung ersetzte Finn Leiermann in Leipzig Tjard Osmers. Auch hier legten die „Wölfe“ los wie die Feuerwehr. Mark-Oliver Bothe passte das Spielgerät nach nicht einmal 120 Sekunden von der Mittellinie diagonal in den Gefahrenbereich. Niklas Bröker hielt seine Kelle hin und traf so zum frühen 1:0. Sein älterer Bruder Janos Bröker wollte dem in nichts nachstehen und markierte bereits zwei Minuten später mit einem fulminanten Volleyschuss das 2:0. Alexander Seitz erhöhte auf Zuspiel von Antti Mähönen auf 3:0 (8.). „Dieser Vorsprung hat uns Sicherheit gegeben“, betonte Remo Hubacher.
Kurze Zeit später erhielt TV-Schlussmann Sebastian Spöhle eine erste große Chance, sich auszuzeichnen. Dennis Heike verschuldete mit einem Schutzraumvergehen einen Penalty. Diesen Strafstoß von Atte Ronkanen wehrte Spöhle jedoch bravourös ab. Fünf Minuten später fädelte Ronkanen aber das 1:3 von Svensson Hoppe ein. Eric Klinder beschwor mit dem 2:3 nach 14 Minuten endgültig wieder Spannung herauf. Fast mit dem Pausenpfiff verwandelte Antti Mähönen einen Pass von Torben Kleinhans per Direktabnahme zum 4:2. Miska Grönvall glückte das 5:2 (25.). Nachdem Lukas Hruby sein Team auf 3:5 herangebracht hatte, stellte Torben Kleinhans den alten Abstand mit drei Toren wieder her. Doch die Hausherren ließen sich einfach nicht abschütteln. Hoppe traf zum 4:6, Kleinhans vergab auf der anderen Seite einen Penalty (31.). Auf das 5:6 von Koivistoinen hatte Niklas Bröker umgehend mit dem 7:5 die passende Antwort. Atte Ronkanen gelang das 6:7, ehe Mark-Oliver Bothe mit dem 8:6 alles klar machte (41.). „Leipzig hatte mehr vom Spiel. Über ein Unentschieden hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, räumte Remo Hubacher ein.
TVL: Spöhle; Diaz de Armas, Bothe (5 Tore im ersten Spiel/1 im zweiten), Janos Bröker (1/1), Minnermann, Kleinhans (1/1), Brinkmann, Akman (4), Niklas Bröker (0/2), Grönvall (1/1), Osmers (1), Bauer, Mähönen (1/1), Grabau (1), Siljamo (1), Heydenreich, Heike, Seitz (0/1), Stierle, Leiermann.