Delmenhorst. Er war gerade seit zwei Minuten auf dem Feld, als Elfmeterschütze nicht vorgesehen und zu allem Überfluss auch noch selbst gefoult worden - dennoch ging Joker Stefan Radke in der 81. Minute selbstsicher zum Punkt und verwandelte einen Strafstoß zum 1:0-Siegtreffer für den Harpstedter TB gegen den KSV Hicretspor. "Das war nicht so gedacht. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass er geschossen hat", sagte HTB-Trainer Marc Wulferding lachend. "Wenn er nicht getroffen hätte, würde ich das allerdings anders sehen."
Radkes Elfmetertor bildete gestern einen der wenigen Höhepunkte beim Duell der beiden Spitzenteams im Delmenhorster Stadion. In der ersten Halbzeit war Harpstedt besser und hatte Pech bei einem Kopfball von Torjäger Roman Seibel, der gegen die Latte knallte (36.). Nach dem Seitenwechsel wurde Hicretspor stärker, in der Schlussphase waren jedoch die Gäste wieder am Drücker. Dann kam der besagte Strafstoß: Der eingewechselte Radke fiel im Strafraum und traf (81.). Für das Foul sah Hicretspors Markus Wloka zudem die Gelb-Rote Karte. Nazmi Kapucu, der Co-Trainer der Gastgeber, gab sich als fairer Verlierer: "Den Strafstoß kann man geben. Es war ein typisches 0:0-Spiel. Harpstedt hat die eine Chance genutzt und daher verdient gewonnen."
HTB-Trainer Wulferding lobte seine Mannschaft: "Wir haben in der Abwehr hervorragend gestanden und kaum Chancen zugelassen." Der Aufsteiger zeigte sich gegen Hicretspor von der ersten Saisonniederlage unter der Woche gegen Munderloh gut erholt: "Die Truppe ist zwar sehr jung, aber gefestigt. Ich hatte keinerlei Bedenken, dass sie einbrechen könnte", sagte Wulferding.
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