Schwanewede. Die Generalprobe hat zwar geklappt. Den Nachweis, für den Start in die neue Saison gewappnet zu sein, konnte Handball-Oberligist HSG Schwanewede/Neuenkirchen in der ersten Pokalrunde Niedersachsen/Bremen aber nicht liefern. Trainer Andreas Szwalkiewicz sieht dem Auftaktmatch an diesem Sonnabend (19 Uhr, Heidehalle) gegen die SG HC Bremen/Hastedt denn auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Zumal hinter dem Einsatz von gleich sechs Spielern Fragezeichen stehen.
„Wir wollen so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben“, hatte Szwalkiewicz zum Trainingsauftakt vor einigen Wochen bekräftigt und damit die Platzierung des Vorjahres vor Augen. Einmal mehr auf dem achten Tabellenrang durchs Ziel zu gehen, wäre angesichts der Leistungsdichte in der Nordseeliga durchaus als Erfolg zu werten. Doch schon die ersten vier Punktspiele bezeichnet der HSG-Coach als „Hammerprogramm“ für seine junge Mannschaft. Nach dem Auftakt gegen den Lokalrivalen aus Hastedt müssen die „Schwäne“ beim TSV Bremervörde (8. September), gegen die HSG Barnstorf/Diepholz (16. September) und beim SV Beckdorf (22. September) antreten.
Leistungssteigerung nötig
Die erste Pokalrunde in eigener Halle hat die Mannschaft des Trainerduos Andreas Szwalkiewicz/Dennis Graeve zwar, wie berichtet, schadlos und ohne Punktverlust überstanden. Doch rundum zufrieden zeigte sich Dennis Graeve anschließend nicht. Das bedeutet: Gegen den amtierenden Nordseeliga-Vizemeister aus Hastedt ist eine klare Leistungssteigerung erforderlich, um die Punkte zu Hause zu behalten.
Das Team vom Osterdeich hat sich personell kaum verändert und strebt mittelfristig die 3. Liga an. Für Andreas Swalkiewicz sind die Gäste klarer Favorit. Aber natürlich rechnet er sich in eigener Halle und mit Unterstützung des begeisterungsfähigen Publikums Außenseiterchancen aus.
„Wir müssen einen guten Tag erwischen“, sagt der HSG-Chefcoach und verweist darauf, dass ihm möglicherweise einige Akteure nicht zur Verfügung stehen werden. Fabian Rojahn ist privat verhindert, Torwart Lukas von Lienen (Neuzugang vom Tvd Haarentor/Oldenburg) angeschlagen und Kai Rudolph krank. Der 24-jährige ehemalige Habenhauser soll bei der HSG seine Kreise vor allem am Kreis ziehen. Kurztreten beim Training mussten zuletzt Matthias Ruckh, Tim Fieritz, der in der vergangenen Saison noch beim Liga-Konkurrenten SG Achim/Baden im Tor stand, sowie Felix Lückert (Examen). Fazit von Andreas Szwalkiewicz: „Keine guten Voraussetzungen zum Saisonstart.“
In der Saison 2016/17 standen für die Handball-Spielgemeinschaft 13 Siege, ein Unentschieden und zwölf Niederlagen zu Buche. Mit 669 Gegentreffern in 26 Spielen stellten die „Schwäne“ immerhin die drittstärkste Abwehr der Nordseeliga. Was auch für die Qualität ihres damaligen Torhüters Daniel Sommerfeld spricht, der inzwischen zwischen den Pfosten des Drittligisten ATSV Habenhausen steht. In seine Fußstapfen sollen Theo Krüger (20) sowie die beiden Neuzugänge Tim Fieritz und Lukas von Lienen treten. Sie sind nach den Worten von Andreas Szwalkiewicz Beleg dafür, dass die HSG Schwanewede/Neuenkirchen ihren Weg fortsetzt, auf eigene und externe Talente zu bauen.
Zu den ehrgeizigen Neuzugängen zählt der Schwaneweder Coach im Übrigen Niklas Mechau (21) und Thorin Helfers (18) aus der zweiten Herrenmannschaft. Große Hoffnungen setzt der Chefcoach schließlich auch auf Mirko Ahrens (26), der nach langer Verletzungspause ein Comeback vor allem auf der linken Außenbahn starten will.
Insgesamt verfügt das Trainergespann Andreas Szwalkiewicz/Dennis Graeve über einen Kader von 18 Spielern. Neben den erwähnten Akteuren wollen Fabian Rojahn (31), Matthias Ruckh (35), Lukas Feller (21), Niels Huckschlag (20), Nils Husen (24), Torben Pilger (24), Tim Paltinat (20), Marc Blum (19), Jorrit Latacz (21), Felix Lückert (24) und Tom Luis Scheller (20) zu einer erfolgreichen Saison beitragen. Nicht mehr für die HSG Schwanewede/Neuenkirchen auflaufen wird Markus Kuhnt, der beim Verbandsligisten Tvd Haarentor/Oldenburg unterschrieben hat, während Vibulan Sivanathan an der Sportuni Köln studiert und Daniel Sommerfeld dem ATSV Habenhausen den Rücken stärkt.
Erster Anwärter auf die Meisterschaft ist für Andreas Szwalkiewicz der TV Cloppenburg. Auf den Plätzen dahinter erwartet der „Schwäne“-Trainer den SV Beckdorf, die SG Varel/Altjührden, die HSG Barnstorf/Diepholz, die SG Achim/Baden und den TV Bissendorf/Holte. Dann, so die Einschätzung des HSG-Trainers, beginne die Abstiegszone. Zu der mithin acht Mannschaften zählen, also auch die HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Freilich ist Andreas Szwalkiewicz zuversichtlich, dass seine Mannschaft in der neuen Saison den Klassenerhalt schaffen und insbesondere in der Heidehalle mit einer großen Fangemeinde als Stimulator für positive Überraschungen sorgen kann. Eventuell schon am ersten Spieltag gegen SG HC Bremen/Hastedt?