Auf den ersten Blick hat die Sache einen faden Beigeschmack. Ruanda sponsert den FC Arsenal mit 34,5 Millionen Euro. Im Gegenzug ziert der Slogan „Visit Rwanda“ drei Jahre lang die Trikots des Traditionsvereins. Ein Land, das selber Entwicklungshilfe bekommt, als Sponsor für überalimentierte Fußballer? Präsident Paul Kagame ist bekennender Fan des Klubs aus London.
Unwillkürlich fragt man sich: Dreht da mal wieder ein afrikanischer Despot durch? Klare Antwort: nein. Das arme Land macht das, was moderne Entwicklungspolitik erfordert: eigene kreative Lösungen entwickeln, um langfristig auf eigenen Füßen stehen zu können. Ruanda, 1994 noch Schauplatz eines grausamen Völkermords, hat sich gemacht: Die Wirtschaft brummt, die Kriminalität sinkt.
Jährlich spülen mehr als eine Million Touristen wichtige Devisen ins Land. Die meisten von ihnen wollen die in den Bergwäldern Gorillas bestaunen. Zusätzliche Tourismus-Einnahmen in Höhe von 700 Millionen Euro bis 2024 verspricht sich die Regierung vom Trikot-Marketing. Geht die Rechnung auf, wäre es ein genialer Deal. Ruanda geht einen spannenden Weg.
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