
Unbedingt will Audi den Rivalen mit dem Löwen-Logo nach dessen Doppelerfolg 2009 wieder vom Langstreckenthron stoßen. «Wir wollen den Siegerpokal zurück nach Ingolstadt und Neckarsulm holen», stellte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich vor der 78. Auflage des Sportwagen-Klassikers am 12. Juni klar.
Die größten Hoffnungen der Audianer ruhen auf dem Erfolgstrio mit dem achtmaligen Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen aus Dänemark, Rinaldo Capello (Italien) und Allan McNish (Schottland). Nach dem Auftakttraining herrschte aber Ernüchterung: Peugeot dominierte den ersten Schlagabtausch mit den Plätzen eins bis vier, dem besten Audi auf Rang fünf fehlten fast vier Sekunden auf die Bestzeit von 3:19,711 Minuten des Franzosen Sébastien Bourdais.
Audi-Hoffnung Kristensen, der mit seinen Mitstreitern nur auf Rang sieben kam, konzentriert sich seit Beendigung seiner DTM-Karriere im vergangenen Jahr ganz auf die Langstrecke. Einen Achillessehnenriss, den er sich im Januar beim Badmintonspiel mit seinem Sohn zugezogen hatte, hat der 42-Jährige überstanden und fiebert nun seinem 14. Start in Nordfrankreich entgegen. «Le Mans ist das größte Spektakel im modernen Motorsport», schwärmte er im Interview mit dem «kicker».
Tatsächlich hat Le Mans auch 2010 mehr zu bieten als den Showdown der «großen Zwei». So wird auch ein in der Geschichte des seit 1923 gefahrenen Rennens einzigartiger «Familienausflug» die mehr als 200 000 Fans fesseln: Der 56 Jahre alte frühere Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell geht mit seinen Söhnen Greg und Leo an den Start.
Und BMW feiert seine Le-Mans-Rückkehr mit einem fahrenden Kunstwerk. Der amerikanische Pop-Art-Künstler Jeff Koons hat einen der zwei BMW M3 GT2 gestaltet. In der Starterklasse GT2, deren leistungsschwächere Autos allerdings keine Chance auf den Gesamtsieg haben, fordert das 17. «BMW Art Car» die Platzhirsche Ferrari und Porsche. Bei den Stuttgartern gibt DTM-Champion Timo Scheider als prominente Audi-Leihgabe sein Le-Mans-Debüt.
Peugeot schickt wie Audi drei Werkstrios in den PS-Marathon auf dem teils über öffentliche Landstraßen führenden, 13,629 Kilometer langen «Circuit de la Sarthe». Die Franzosen setzen erneut auf Formel-1-erprobte Piloten wie die Titelverteidiger Alexander Wurz (Österreich) und Marc Gené (Spanien). Dennoch stapelt Sportdirektor Oliver Quesnel tief. «Wir sind Herausforderer», sagte er und verwies darauf, dass der Peugeot 908 HDi schon seine vierte Saison fährt.
Audi sieht sich dagegen angesichts von acht Le-Mans-Siegen seit 2000 praktisch als legitimer Herrscher im Langstrecken-Mekka - aber auch vor zwölf Monaten war der Ausrutscher natürlich nicht geplant. Doch ausgerechnet im Jahr des 100. Audi-Jubiläums hatten Unfälle und technische Probleme den damals nagelneuen Dieselrenner R15 TDI ausgebremst. Das soll sich nicht wiederholen. Die Aerodynamik des intern nun «R 15 plus» genannten Wagens wurde komplett überarbeitet. Und trotz neuer Einschränkungen durch das Reglement soll die Motorenleistung auf dem Vorjahresniveau liegen.
Zudem wurde an vielen Details des in karbonschwarzem Design an das «Batmobil» des Comic-Superhelden erinnernden Prototyps gefeilt: Vom Cockpit über das Kühl- und Tanksystem bis zur Verbesserung der Scheinwerfer. «Das mag wie Kleinkram klingen, aber bei einem 24-Stunden-Rennen sind sie extrem wichtig», erklärte «Le-Mans-König» Kristensen mit Blick auf die dunklen Nachtstunden. (dpa)
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