Delmenhorst. Für die Herren des TC Blau-Weiß Delmenhorst ist der Gewinn der Vizemeisterschaft in der Tennis-Landesliga in greifbare Nähe gerückt. Am fünften Spieltag nutzte das Team um TC-Mannschaftsführer Carsten Glander den Heimvorteil zu einem 5:1-Erfolg über den ärgsten Verfolger Bremer TC. Beim Saisonfinale am kommenden Wochenende – erneut in eigener Halle gegen den TV Süd Bremen – würde somit bereits ein Unentschieden genügen, um nach langer Zeit wieder einmal einen großen Erfolg im Herrenbereich des Delmenhorster Traditionsverein zu verzeichnen.
Im Spiel gegen die auf dem Papier favorisierten Hansestädter profitierten die Gastgeber allerdings auch davon, dass die Bremer nicht in Bestbesetzung angetreten waren. Insbesondere das Fehlen ihres Kapitäns, dem ehemaligen deutschen Ranglistenspieler Axel Finnberg, war ein großes Manko für die Gäste. „Nach der knappen 2:4-Niederlage vor Wochenfrist im Spitzenspiel gegen TV 87 Sparta Nordhorn war die Luft bei uns raus, da der Meisterschaftszug somit ohne uns abgefahren war“, begründete die Nummer eins der Gäste, Tjade Bruns, warum sie mit mehrfachem Ersatz angetreten waren.
Nur Glander verliert
Mit der Nummer 465 der aktuellen deutschen Rangliste ist auch gleichzeitig der Bremer genannt, der mit seinem 6:4, 6:0-Erfolg im Spitzeneinzel gegen Glander eine totale Pleite seines Teams verhinderte. Der 17-Jährige fand im Spiel gegen den Delmestädter nur langsam zu seinem wahren Leistungsvermögen. Es schien zunächst so, als könnte dem Routinier eine faustdicke Überraschung gelingen. Gleich zu Beginn der Partie breakte er Bruns. In der Folge baute Glander seine Führung auf 3:1 aus. Er agierte geschickt aus der Defensive und zwang den Youngster immer wieder zu leichten Fehlern. „Ich war überrascht, dass alles zurückkam und mein Gegner praktisch fehlerlos spielte. Nur gut, dass ich noch im ersten Satz den Schalter umlegen konnte“, sagte Bruns. Das gelang beim 4:4, als er den bis dahin souveränen Aufschlag des Delmenhorsters mit präzisen Vor- und Rückhandbällen breakte und fortan das Geschehen auf dem Platz nach Belieben dominierte. Ähnlich verlief die Partie zwischen dem Blau-Weißen Felix Sonnberg und seinem Kontrahenten Peer Erik Jeschke. Nur war es hier der Delmenhorster, der bei 3:3 das Break schaffte und anschließend beim 6:3, 6:1 nie mehr die Frage aufkommen ließ, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Gleiches galt für Torsten Spille: Die Nummer vier der Gastgeber setzte sich leicht und locker mit 6:2, 6:0 gegen Steffen Eggers durch.
Wesentlich schwerer tat sich dagegen Niklas Johannson im Spiel gegen Till Bäckermann. Zwar geriet der Delmenhorster nie ernsthaft in Gefahr, das Match zu verlieren, doch einmal mehr wechselten Licht und Schatten bei ihm in rascher Folge, sodass er einen durchaus möglichen Kantersieg vergab. Dennoch reichte es letztendlich zu einem souveränen 6:2, 6:3-Erfolg und einer mehr als vorentscheidenden 3:1-Führung nach den Einzeln.
Die Doppel der Blau-Weißen verliefen sehr positiv. Lukas Strunk, der gegen die Bremer nur im Doppel eingesetzt wurde, siegte zusammen mit Torsten Spille locker mit 6:3, 6:1 gegen die Gästekombination Bruns/Bäckermann. Zudem setzten sich Sonnberg/Johannson mit 6:1, 6:1 gegen Jetschke/Eggers durch.