Was für ein Auftakt! Mit 7:1 fegten die Fußballerinnen des SV Heiligenfelde den HSC BW Tündern vom Platz – als Landesliga-Aufsteiger, wohlgemerkt. Ein Erfolg, der Lust auf mehr macht, wie Dennis Schott im Interview mit Trainer Kim Neubert erfuhr. Den Klassenerhalt hat sich der SVH jedenfalls nicht als einziges Saisonziel vorgenommen.
Herr Neubert, Sie haben unmittelbar nach dem Sieg im finalen Relegationsspiel gegen den TSV Havelse II gesagt, dass Ihnen vor der Landesliga keineswegs angst und bange ist. Ihr Team hat das mit dem 7:1-Auftaktsieg untermauert. Geht es für Sie um mehr als nur um den Klassenerhalt?
Kim Neubert: Soll ich ehrlich sein?
Bitte.
Wenn ich sehe, wie wir arbeiten, dann ist für uns Platz vier oder fünf möglich. Die ersten Drei werden zu weit weg sein. Vereine wie Bückeberge haben einfach wegen des Nachwuchses viel mehr Möglichkeiten als wir. Aber: Wir sind auch nicht so weit weg. Ich glaube auch, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Dafür muss es schon sehr, sehr schlecht laufen.
Was macht die Mannschaft so stark?
Dass wir seit drei Jahren an unserer Taktik arbeiten und uns kontinuierlich verbessert haben. Unser Spielsystem ist offensiv ausgerichtet, und zu dieser Saison haben wir das Gegenpressing oft geübt. Und man merkt auch, dass die Spielerinnen gewillt sind dazuzulernen, indem sie nachfragen. Das macht auch mich als Trainer stolz, eine so lernwillige Mannschaft zu betreuen. Und dass sie die Dinge dann im Spiel gut umsetzt, wie das Gegenpressing jetzt gegen Tündern, ist natürlich toll.
Im Spiel gegen Tündern haben sich mit Anika Wilms und Arielle Kruse zwei Dreifach-Torschützinnen hervorgetan. Allein Wilms hat in der vergangenen Saison durch viele Tore auf sich aufmerksam gemacht. Wie abhängig ist das Team von einzelnen Spielerinnen?
Gegen schwächere Teams können sie ein Spiel entscheiden, gegen die starken Teams braucht man alle elf, ganz klar. Wir werden in dieser Saison auch Spiele verlieren, das ist genauso klar, weil wir immer offensiv ausgerichtet sind. Aber davon weichen wir nicht ab.
Der TuS Sulingen hat sein Frauen-Team wegen Personalmangels aus der Landesliga abgemeldet. Das heißt nicht nur, dass der SV Heiligenfelde jetzt die höchstklassigste Frauen-Mannschaft im Kreis ist, sondern dass er sich mit ehemaligen TuS-Spielern verstärken könnte. Mit Nina Obst und Lena Tasto kamen ja schon zu dieser Saison zwei Neue aus Sulingen.
Das hoffe ich sehr, dass wir noch ein, zwei Spielerinnen dazubekommen. Gerade eine erfahrene Spielerin täte uns ganz gut. Nur müssen sie sich ihren Platz erst einmal erkämpfen. Diejenigen, mit denen ich jetzt seit drei Jahren zusammenarbeite, haben sich alles hart erarbeitet. Und sie haben auch ein Stein bei mir im Brett, ich weiß, was ich an ihnen habe. Und das gebe ich auch so schnell nicht auf. Es wird ja schon gemunkelt, dass ich eventuell bald aufhöre und höherklassig arbeite. Ich sage ganz deutlich, dass ich meine Zukunft nur beim SV Heiligenfelde sehe, ganz egal, was kommt.
Tippgewinner der Woche
Dennis Schott im Glück: Zum zweiten Mal erreichte er die gleiche Punktzahl wie sein Kontrahent und zum zweiten Mal punktete er dadurch für die Sportredaktion, die jetzt mit 3:1 führt. Denn gemäß den Regeln eines Casinos müssen die Herausforderer die Bank, in diesem Fall also die Redaktion, bezwingen. Das gelang dem Vizepräsidenten des Bremer Fußball-Verbandes, Wolfgang Kasper, nicht ganz. Er trennte sich mit einem 7:7 von Schott. Entscheidend für den Journalisten war in diesem Fall sein Volltreffer beim Überraschungssieg des ESC Geestemünde gegen Vegesack. Das 2:1 sagte er exakt voraus, was ihm alleine drei Zähler einbrachte.
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