Delmenhorst. Mit einem am Ende überzeugenden 4:1 (1:1)-Heimsieg über den TV Dötlingen ist jetzt auch der TV Jahn Delmenhorst in der Saison angekommen. Nach vier zum Teil deutlichen Pleiten führte eine starke zweite Halbzeit zum ersten Dreier in dieser Spielzeit. Dötlingen erwies sich wie vor knapp einem halben Jahr als passender Aufbaugegner. Im April gab es im Abstiegskampf ein am Ende glattes 3:0, auch diesmal bauten die Gäste nach gutem Beginn stark ab.
„In der zweiten Halbzeit haben wir durchaus gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können“, gab ein erleichterter Frank Palubitzki nach dem Abpfiff zu Protokoll. Der Interimstrainer der Violetten hatte schon in den Spielen zuvor in Harpstedt (0:2) und Wardenburg (2:3) Steigerungen beobachten können. „Heute sah es in Defensive und Offensive ungefähr so aus, wie wir uns das vorstellen. Die Jungs haben in den vergangenen drei Wochen im Training gut mitgezogen“, begründete Palubitzki die Steigerung. Die gegensätzliche Entwicklung beobachtete TVD-Coach Markus Welz: „Die zweite Halbzeit war wirklich unter aller Kanone. Wir stecken in einer kleinen Formkrise.“
Jahn braucht eine Weile
Davon war zunächst jedoch wenig zu sehen. Dötlingen – als die körperlich überlegene Mannschaft – kam mit viel Wucht in die Partie und schnell zum 0:1. Zunächst wurde der Schuss von Johan Hannink noch knapp am Jahn-Tor vorbeigelenkt, die nachfolgende Ecke köpfte Johannes Ullerich an die Latte. Der Abpraller landete bei Shqipron Stublla, der von Artjom Prieb gefoult wurde. Schiedsrichter Jörn Peters zeigte auf den Punkt und Benjamin Bohrer vollstreckte den Strafstoß (9.). Hendrik Sandkuhl hätte fünf Minuten später gegen nervöse Jahner sogar erhöhen können. „Das ist oft so, wenn man sich besonders viel vornimmt“, erklärte Jahn-Fußballchef Marco Castiglione die fahrige Anfangsphase.
Aber so ganz allmählich kämpften sich die Gastgeber in die Partie. Sean Gradtke erzielte ein Abseitstor und schließlich setzte sich Rechtsverteidiger Dennis Schwingel energisch durch und Artjom Prieb knallte seine präzise Hereingabe noch energischer unter die Latte – das 1:1 (27.). Besonders über rechts ging viel bei den Jahnern: So hätten Pascal Hoppe (43.) und erneut Prieb (45.) beinahe die Führung erzielt. Dötlingen hatte nur einen 30-Meter-Freistoß von Julian Eilers zu bieten. „Mitte der ersten Halbzeit hatten wir uns gefangen und selbst wieder rausgezogen“, beschrieb Palubitzki den Aufwärtstrend.
Direkt nach Wiederanpfiff traf Gradtke per Kopf die Unterkante der Latte des Dötlinger Tores, fast im Gegenzug parierte Jahn-Keeper Alexander Sinn glänzend gegen den durchgebrochenen Joole Bredehöft (50.). Das war es dann aber auch schon mit der Dötlinger Offensiv-Herrlichkeit. Und trotz eigener Kopfballstärke war das 2:1 von Alioune Youm (54.) nicht zu verteidigen, denn die Sturmspitze des TV Jahn stand nach Hoppe-Ecke quasi in der Luft und wuchtete den Ball über den spät reagierenden Harm-Aike Hollmann in die Maschen. Eine Viertelstunde später lupfte Prieb den Ball in den Lauf des kreuzenden Youm, der über den erneut zögernden Hollmann hinweg zum 3:1 (69.) traf.
Schon nach dem 2:1 hatte Palubitzkis Mannschaft begonnen, den Ball ansehnlich im Mittelfeld laufen zu lassen. „Da haben wir uns oft schön durch kombiniert. Genauso muss bei unserer Qualität die Spielweise sein“, erläuterte der Jahn-Coach. Abschließend verdeutlicht beim 4:1, als der eingewechselte Nico Legenhausen für Samuel Adjej durchsteckte, der zwei Verteidiger ausspielte und schließlich noch Hollmann tunnelte.
Die 90 Zuschauer konnten den Brendelweg am Ende zufrieden verlassen. Ob sie Palubitzki noch lange als Chef an der Seitenlinie stehen sehen, hängt allerdings von der weiteren Trainersuche ab. „Ich finde, dass es zu früh für mich ist, als Cheftrainer zu arbeiten. Dazu juckt es mich einfach noch zu sehr in den Füßen, eigentlich bin ich noch Spieler. Auf jeden Fall würde ich aber gerne als zweiter Mann unter einem neuen Cheftrainer weitermachen“, sagte Palubitzki zu seiner weiteren Zukunft.
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