Im Sommer ist es also vorbei. Ziad Leilo und der Fußball-Landesligist FC Verden 04 gehen getrennte Wege. Der Vertrag des Coaches läuft in wenigen Monaten aus, der Vorstand des Klubs entschied sich nun, die Zusammenarbeit danach zu beenden. „Wir sind der Meinung, dass wir neue Reizpunkte setzen müssen“, erklärte Henning Breves, 2. Vorsitzender des FCV, auf Nachfrage. „Und da man keine gesamte Mannschaft austauschen kann, versuchen wir das jetzt auf diesem Wege.“
Ziad Leilo selbst ist nach dieser Entscheidung ein wenig hin- und hergerissen, wie er erklärte. „Ich habe diesen Beschluss des Vereins zu akzeptieren und zu respektieren. Das Warum will ich nicht öffentlich kommentieren, das machen wir intern“, sagte Leilo, der sich auch schon seine Gedanken über ein Engagement in Verden über den Sommer hinaus gemacht hatte – jedoch ohne Ergebnis. „Das ist wirklich eine gute Frage. Ich kann nicht sagen, ob ich weitergemacht hätte. Da war ich mir noch nicht sicher.“ Dennoch sei es jetzt eine ungewohnte Situation, denn bei seinen früheren Stationen habe stets er selbst entschieden, ob er gehe oder nicht. „Das fühlt sich ein wenig so an wie im Arbeitsleben, wenn man jahrelang seine Energie in den Job steckt, immer pünktlich ist und gute Arbeit leistet, dann aber gesagt bekommt, dass man gehen muss.“
Einen großen Wunsch hat der Trainer allerdings noch: „Ich möchte das hier unbedingt bis zum Ende durchziehen, um die Ziele und vor allem den Klassenerhalt zu erreichen“, betonte er. Aktuell liegt das Team mit zehn Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone auf dem fünften Platz. „Daher hängt unser Entschluss auch keineswegs mit dem derzeitigen Tabellenstand zusammen“, sagte Henning Breves. „Wir wissen aber natürlich auch alle, was vor drei Jahren passiert ist, als wir ganz plötzlich noch abgestiegen sind.“
Noch einmal den Gang in die Bezirksliga antreten – das wollen sie beim FC Verden 04 nun wahrlich allesamt nicht. „Daher sind wir uns als Trainer und Mannschaft auch einig, dass wir den Betrieb jetzt nicht einstellen werden“, sagte Ziad Leilo, der aber auch ein wenig einschränkt: „Man muss jetzt allerdings auch sehen, wie das funktioniert, ob man sich noch gegenseitig motivieren kann.“ Sollte das nicht der Fall sein, müsse man auch ein Ehrenmann sein und die richtigen Schlüsse ziehen. „Man hat schließlich auch eine Verantwortung gegenüber dem gesamten Verein. Aber grundsätzlich gilt: Wir sind alles Fußballer durch und durch, um das jetzt vernünftig und erfolgreich zu Ende zu bringen“, betonte Ziad Leilo.
Während Henning Breves und seine Vorstandskollegen nach einem Nachfolger suchen, aber noch keine Namen nennen, will sich Ziad Leilo in Ruhe überlegen, wie es weitergeht. „Ich bin mir nicht zu schade, auch in der Kreis- oder Bezirksliga zu coachen, vielleicht auch bei einer Jugendmannschaft. Oder aber ich mache eine Pause und schaue dabei zu, wie mein Kleiner aufwächst“, sagte der Familienvater.
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