Tief durchatmen war bei der HSG Verden-Aller nach der Spielzeit 2013/14 angesagt. Bis zum letzten Spieltag stand der von Jens Haase trainierte Aufsteiger in seinem ersten Jahr in der Landesliga im Abstiegskampf. Erst ein furioser Saisonendspurt und der Zwangsabstieg vom im Klassement besser platzierten Kreisrivalen TSV Daverden II sorgten letztlich für ein glückliches Ende. Haase hatte im Saisonendspurt sogar Altmeister Mirko Drescher reaktiviert.
Letztlich war es eine Punktlandung am letzten Spieltag. Erst mit einem 25:24-Sieg beim TuS Komet Arsten erklomm die HSG Verden-Aller den für den Ligaverbleib notwendigen Tabellenrang zwölf. Danach war dann noch Daumendrücken für den Zweiten SV Beckdorf II angesagt. Erst als die Drittligareserve aus dem Kreis Stade nach zwei Siegen in Relegationsspielen gegen den Vizemeister der Weser-Ems-Liga FC Schüttorf 09 als Aufsteiger in die Verbandsliga feststand, durften die Domstadt die Planungen für ein weiteres Jahr in der Landesliga aufnehmen.
Das nervenaufreibende Finish der vergangenen Serie ist nun aber Schnee von gestern – beim Team aus der Kreisstadt soll der Blick nach vorne gerichtet werden. Für Jens Haase, der bei der HSG Verden-Aller in seine zweite Saison geht, genießt dabei die Weiterentwicklung der Mannschaft oberste Priorität. Sportlich hat sich der 46-jährige Oytener mit seinem Team erneut den Klassenerhalt als Ziel gesetzt.
Gravierende Einschnitte sind im Kader ausgeblieben. Vier Abgängen stehen ebenso viele Zugänge gegenüber. Bereits früh konnte Verdens Übungsleiter mit Mittelmann Jan Torge und Torwart Miron Biruski zwei Akteure von seinem Heimatverein TV Oyten an die Aller lotsen. Es folgten der flexibel und auf beiden Außenpositionen einsetzbare Florian Rott vom Kreisoberligisten TSV Intschede und der Litauer Rytis Kanarskas. Letzterer hat nach seiner Zeit beim TuS Komet Arsten II aber drei Jahre keinen Ball mehr in der Hand gehabt. „Rytis wird einige Zeit brauchen, bis er wieder bei einhundert Prozent ist“, sieht Haase den Zugang aus dem baltischen Staat dann auch eher als Ergänzung für seine Aufbaureihe.
In untere HSG-Mannschaften haben sich unterdessen André Irrgang, Christopher Müller und Tim Klußmann verabschiedet. Das Trio geht in die eigene zweite Mannschaft. Auch der erfahrene Björn Härthe gehört nicht mehr zum Landesliga-Aufgebot. Nach seinem auskurierten Achillessehnenriss will Härthe mit Weggefährten aus früheren Verdener Zeiten seine Karriere in der dritten Vertretung der HSG ausklingen lassen. Als Co-Trainer bleibt Björn Härthe den Verdenern aber erhalten. So wird es überwiegend das Stammpersonal der vorigen Spielzeit um Oliver Schaffeld und Tim Härthe richten müssen. Beide dürften in der Truppe von Jens Haase einen Stammplatz ebenso sicher haben wie Linksaußen Christian Bieck oder auch der junge Linkshänder Tobias Albert. Aber: Die Saison muss für die HSG Verden-Aller in der stark besetzten Liga schon ziemlich optimal laufen, soll das angepeilte Saisonziel erreicht werden. „Der eine oder andere Verein schwächelt ja schon mal“, hofft Jens Haase.
Als Aufstiegsfavoriten hat der Coach mit dem Vorjahresvierten TuS Rotenburg, Verbandsliga-Absteiger TSV Daverden und der SG Achim/Baden II ganz oben auf dem Zettel. In die Saison startet die Haase-Sieben am 20. September aber mit einem Heimspiel gegen den TSV Morsum.
DER KADER
Zugänge: Miron Biruski, Jan Torge (beide TV Oyten), Florian Rott (TSV Intschede), Rytis Kanarskas (Pause – davor TuS Komet Arsten II)
Abgänge: André Irrgang, Christopher Müller, Tim Klußmann (alle eigene zweite Mannschaft), Björn Härthe (eigene dritte Mannschaft)
Restkader: Bernd Rengstorf, Lutz Evers, Juri Wolkow, Lucas Konradt, Oliver Schaffeld, Malte Fuhrmann, Matthias Häfker, Tobias Albert, Julian Roof, Tim Härthe, Mike Wottge, Christian Bieck, Sascha Genee
Trainer: Jens Haase (im zweiten Jahr)
Co-Trainer: Björn Härthe
Saisonziel: Klassenerhalt
Favoriten: SG Achim/Baden II, TSV Daverden, TuS Rotenburg (prü)