Vegesack. Björn Krämer wird in der Spielzeit 2017/18 neuer Trainer des Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack (SAV). Diese auch im Hinblick auf die Kaderplanung bedeutsame Personalie gab Teammanager Jörg Segerath, der derzeit mit Issam El-Madhoun auch das Interimstrainergespann bildet, der Mannschaft gestern vor der Abfahrt zum Hallenturnier des TuS Schwachhausen bekannt.
Segerath wird im Sommer wieder ausschließlich die Funktion des Teammanagers einnehmen, El-Madhoun wieder als Co-Trainer fungieren. Derzeit ist der 35-jährige Björn Krämer, der sich gestern in Hamburg die 0:1-Niederlage des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart ansah und sich nur in aller Kürze zu seinem Wechsel äußerte, in seiner zweiten Saison Trainer des Bremen-Ligisten VfL 07.
Björn Krämer und die SG Aumund-Vegesack – das ist eine besondere Beziehung. 2001 wechselte Krämer von seinem Heimatverein VfL 07 Bremen zur SAV, 2006 zurück zu den Findorffern. Im Jahr 2010 zog es ihn erneut in den Bremen Norden, wo er seine von glänzenden Auftritten als Defensiv-Ass und schweren Verletzungen geprägte Spielerkarriere 2015 beendete. Und sofort vom Spielfeld neben das Spielfeld wechselte. Der VfL holte seinen verlorenen Sohn diesmal als Trainer zurück – und mit ihm den Erfolg. Im ersten Jahr beendeten die Findorffer die Saison unter seiner Leitung als Zehnter, derzeit sind sie Sechster und stehen damit zwei Ränge vor der SAV.
War Björn Krämer den SAV-Verantwortlichen einst als Spieler mit großem Kämpferherz und unbändigem Siegeswillen aufgefallen, so machte er sich nun schnell als Trainer einen Namen, der ein gut funktionierendes, stabiles Team geformt hatte. Kein Wunder also, dass die SAV die Hebel in Gang setzte, um Björn Krämer ein drittes Mal vom VfL 07 loszueisen. „Wir haben uns nur mit ihm unterhalten“, sagt Jörg Segerath und will damit unterstreichen, dass Björn Krämer der „absolute Wunschkandidat“ gewesen ist. Ein Wunschkandidat, bei dem jeder bei der SAV genau weiß, mit wem er es zu tun hat. Und ein Wunschkandidat, der natürlich auch weiß, mit wem er es bei der SAV zu tun hat. Perfekte Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit.
Für eine veränderte Zusammenarbeit. Denn jetzt kommt nicht der unerschütterliche, in seiner Art mitreißende Spieler Björn Krämer zur SAV, sondern der Trainer Björn Krämer. Aber genau die Charakterzüge, die der 35-Jährige als Spieler gezeigt hat, sollen ihn auch als Trainer ausmachen. „Motiviert, grundehrlich, absoluter Kämpfertyp, sachlich“, so beschreibt Jörg Segerath den Rückkehrer und weiß, dass ihm die Freundschaft zu Björn Krämer und dessen „gewisse Verbundenheit zur SAV“ bei der Rückholaktion ordentlich in die Karten gespielt haben. Die „große Verbundenheit“ nennt Björn Krämer selbst auch als einen der Beweggründe für den erneuten Wechsel, schließlich habe er zehn Jahre für die SAV gespielt. Er gesteht aber auch ein, dass ihm der Schritt nicht leicht gefallen sein, da ihm der VfL die Riesenchance gegeben habe, gleich in der Bremen-Liga ins Trainergeschäft einzusteigen.
Dass der Drei-Jahres-Plan mit dem zu Saisonbeginn als Nachfolger von Jens Heine angetretenen und Ende Oktober entlassenen Marcel Kulesha nicht so recht aufging, hält Jörg Segerath nicht davon ab, rosig in die Zukunft zu blicken: „Wir wissen, dass Björn Krämer ein Top-Trainer ist. Er soll langfristig bei der SAV tätig sein.“ Das sollte Marcel Kulesha freilich auch, könnte man da natürlich einwerfen. Wie auch immer: Jörg Segerath ist sich zu „100 Prozent sicher“, dass es eine langfristige Zusammenarbeit geben wird. Eine Zusammenarbeit, die quasi mit dem heutigen Tage beginnt. Schließlich soll der neue Trainer in die Kaderplanung für die Spielzeit 2017/18 eingebunden werden.