Stenum. Dem VfL Stenum ist zuletzt das Glück etwas abhandengekommen: Zuerst erwischte er ein relativ schwieriges Auftaktprogramm, dann gab er in den ersten drei Spielen eine ordentliche bis gute Figur ab, verpasste es aber, sich dafür zu belohnen. Und so belegt die Elf um Trainer Thomas Baake aktuell mit nur einem Punkt auf dem Konto den 14. Platz – mit etwas Glück hätten es bereits fünf oder mehr sein können – und das ziemlich problemlos. „Zu diesem Zeitpunkt der Saison interessiert mich die Tabelle nicht. Vielmehr müssen wir die Begegnungen reflektieren. Wir haben gute Ansätze gezeigt, die Umstände der Niederlagen waren einfach unglücklich“, meint Baake. Nun wolle das Team am Sonntag ab 15 Uhr im Derby gegen den SV Tur Abdin Delmenhorst den Bock umstoßen. Wenngleich das alles andere als eine einfache Aufgabe wird, wie der VfL-Coach weiß.
Er rechnet mit einem spielstarken Gegner, der seiner Elf das Leben schwer machen wird. Baake: „Vor zwei Jahren hatten wir einen ganz ähnlichen Start, damals haben wir dann das Derby gegen Ganderkesee gewonnen, und von da an ging es bergauf. Wir müssen unser Glück jetzt einfach ein Stück weit erzwingen.“ Sein Team kann mit einem guten Gefühl in die Partie gegen Abdin gehen, schließlich weiß es, dass es dazu in der Lage ist, die Aramäer zu schlagen. Vor dem Saisonstart standen sich beide Mannschaften in der ersten Runde des Bezirkspokals gegenüber, Stenum gewann die Partie mit 3:2. „Das haben wir noch vor unseren Augen. Letztlich erwarte ich eine spannende Begegnung mit offenem Ausgang“, meint Baake, der vermutlich einige Änderungen in der Startelf vornehmen wird. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass sich Julian Darr bei der Niederlage gegen den VfL Wildeshausen die Elle und Speiche brach. Er fällt rund zehn Wochen aus.
Auf der Gegenseite kann Abdin-Coach Christian Kaya nahezu aus dem Vollen schöpfen, ihm fehlt lediglich ein Akteur urlaubsbedingt. „Stenum ist wohl unser bislang härtester Gegner“, meint er. Seine Elf absolvierte bislang nur zwei Spiele, gewann jedoch beide. Und daran möchten die Aramäer in Stenum anknüpfen. Vor allem, weil sie nach der Pokalpleite noch eine Rechnung zu begleichen haben, wie Kaya erzählt. „Das Spiel haben wir unglücklich verloren. Alle sind heiß und wollen sich dafür revanchieren“, sagt der Coach. In Stenum sei es wichtig, dass sich seine Elf lauf- und zweikampfstark präsentiere, aber gleichzeitig auch in spielerischer Hinsicht überzeuge. Wenn sie das schaffen sollte, blicke er der Partie äußerst zuversichtlich entgegen.