
Die zwölf auserwählten Riesen der weltweit bewunderten NBA überbringen dem Planeten ihre Botschaft.
Insgesamt nehmen sogar 14 Stars nebeneinander Platz, und die anderen zwei strahlen nicht weniger hell. Jerry Colangelo, Direktor des Basketballverbandes: „80:1 Siege, seit er im Amt ist”, heißt es bei seiner Vorstellung. Dazu Mike Krzyzewski, „erster US-Coach mit zwei Olympiasiegen in Folge”. Die Einstiegsfrage des Pressesprechers vor dem Turnierauftakt heute gegen China geht an Colangelo: „Jerry, erzähl uns doch mal, wie die Vormachtstellung des amerikanischen Basketballs restauriert wurde.”
Die Antwort ist klar, sie geht um Respekt – den der Amerikaner vor ihren Gegnern. Überheblichkeit und Ignoranz kosteten sie die WM 2002 und Olympia 2004, als je drei Spiele verloren gingen. Im ersten Turnier mit Colangelo und Krzyzewski gab es bei der WM 2006 noch das Halbfinal-Aus gegen Griechenland. Seitdem sind die USA unbesiegt. Aber „nicht unverwundbar”, wie der Trainer betont. Demut, Demut, Demut, lautet sein Credo. Ob die Hauptdarsteller nun Kobe Bryant und LeBron James hießen wie bei den letzten Spielen. Oder wie diesmal Irving und Kevin Durant. „Wir kommen mit großem Respekt für den internationalen Basketball.” Wer ihn nur ein wenig kennt, hört den Satz nicht zum ersten Mal.
Parallelen zum Militär
Und doch ist diesmal alles anders, denn der 69-Jährige wird sich nach Olympia zurückziehen. Mit ihm geht eine Mischung aus Väterlichkeit und Drill, die den Nachfahren polnischer Einwanderer zum Fixpunkt einer Ära werden ließ. Die Stars wechselten, „Coach K” blieb, und mit ihm seine Methoden. Der ehemalige Offizier pflegt eine regelrechte Obsession für Parallelen zwischen Militär und Teamsport. In der Vorbereitung für Rio trug er besonders dick auf. „Was würdet ihr tun, wenn ein Selbstmordattentäter mit Autobombe kommt und das Leben eurer Kameraden auf dem Spiel steht?”, fragte er in die Runde. Um dann den Irakkrieg-Veteranen Scott Smiley zu präsentieren. „Er rettete seine ganze Einheit. Er entschärfte die Bombe, aber der Einsatz kostete ihn das Augenlicht und beschädigte sein Gehirn. Dass er lebt, ist ein Wunder.”
Zu seinen Schlüsselerlebnissen als Nationaltrainer, verriet Krzyzewski kürzlich „Sports Illustrated”, hätten die Momente vor dem Halbfinale 2008 gegen Argentinien gezählt. Wie sich die Südamerikaner im Kabinengang gegenseitig umarmt hätten, dieses „Gefühl von Nationalismus”, das habe ihnen eine ungeheure Energie gegeben. Mit den Kriegsmetaphern versucht er gleichzuziehen: „Das Militär hat den Jungs enorm dabei geholfen zu verstehen, wie man seinem Land auf dem Basketballfeld dient.”
Wie auch immer: Der einzige College-Trainer mit über 1000 Erstliga-Siegen, der Angebote aus der NBA stets ablehnte, formte aus ständig wechselnder Belegschaft immer harmonische Teams. Sportlich wie menschlich. „Er hat einfach den magischen Touch”, sagt Center DeMarcus Cousins. Dass dieser auch diesmal wieder die Goldmedaille bringen wird, steht für die Experten schon außer Frage, seit eine junge, vermeintlich leichtgewichtige Mannschaft vor zwei Jahren bei der WM die Konkurrenz zerlegte wie seit dem Dream Team von 1992 keine andere mehr. Die Absagen der NBA-Giganten James und Stephen Curry nun, oder die zehn Olympianeulinge im Kader? Fast nebensächlich angesichts der amerikanischen „Talent-Pipeline” (Colangelo). Um diese weiterhin mit Disziplin anzuzapfen, wurde in San Antonios fünffachem Meistertrainer Gregg Popovich ein weiterer Ex-Militär zu Krzyzewskis Nachfolger ernannt.
In Rio werden allenfalls Frankreich und Spanien Außenseiterchancen eingeräumt. Abergläubische US-Fans fürchten zudem den Bootsfluch – wie zuvor nur 2004 logiert das Team auf einem Schiff. „Ich sitze auf meinem Balkon und schaue aufs Wasser”, beruhigt jedoch Aufbauspieler Irving, NBA-Champion mit den Cleveland Cavaliers und wertvollster Spieler der letzten WM. Wenn das mal kein Vertrauen ausstrahlt vor der Mission, sein Land zu vertreten: „Etwas, das größer ist als wir”, wie Irving sagt.
Solche Worte aus dem Mund eines Stars – das hört Coach K so gern wie die Heimat. Bleibt als Interviewfalle nur noch das feindliche Terrain der übrigen Sportarten. Er habe gesehen, dass Argentinien und Portugal im Fußball aufeinanderträfen, berichtet Irving, das wolle er sich unbedingt anschauen – die zwei größten Figuren ihres Sports. Dass Lionel Messi und Cristiano Ronaldo nicht in Rio sind, hat er noch nicht gewusst. „Sie sind nicht dabei? Okay, ich gucke trotzdem.” Irving spielte schon mit 17 am College für Krzyzewski, da weiß er längst: Das Team steht immer über dem Einzelnen.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Sport in Bremen: Meldungen aus Bremen und den Stadtteilen
Die Norddeutsche: Sport aus Bremen-Nord, Schwanewede, Elsfleth, Berne und Lemwerder
Osterholzer Kreisblatt/Wümme-Zeitung: Sport aus Hagen, Hambergen, OHZ, Ritterhude, Gnarrenburg, Worpswede, Tarmstedt, Lilienthal, Grasberg
Achimer Kurier/Verdener Nachrichten: Sport aus Achim, Verden, Ottersberg, Oyten, Sottrum, Rotenburg, Langwedel, Thedinghausen, Kirchlinteln, Dörverden
Regionale Rundschau/Syker Kurier: Sport aus Stuhr, Weyhe, Syke, Bassum, Bruchhausen-Vilsen
Delmenhorster Kurier: Sport aus Delmenhorst, Hude, Ganderkesee, Dötlingen, Harpstedt, Wildeshausen