
Federer, der Edelfan, strahlte mit den Champions um die Wette, er, der verletzte Tennis-Supermann, der zum ersten Mal nach 65 Major-Starts nicht um einen der Pokale mitkämpfen konnte.
Es waren Bilder mit Symbolgehalt, genau so wie jene, die 48 Stunden später um die Welt gingen. Sie zeigten einen zu Tode betrübten Rafael Nadal, der in Paris, am Schauplatz der French Open, mit Gallenbittermiene seinen vorzeitigen Rückzug wegen einer Handgelenksverletzung erklärte. Mit tief ins Gesicht geschobener Baseballkappe saß Nadal vor den Journalisten, sprach von einem der „bittersten Momente“ seiner Karriere. Und dann war auch er weg, reif für die Insel, reif für Wiederaufbaumaßnahmen in Mallorca.
Federer und Nadal beide nicht fähig, ein Turnier zu spielen oder es zu beenden – dieses Novum deutet auch auf einen unabweisbaren Zeitenwechsel an der Spitze des Welttennis hin. Umso mehr, da einer aus der nächsten Tennisgeneration womöglich zum großen Profiteur der Nadal-Misere werden konnte: Der 22-jährige Österreicher Dominic Thiem, der nach seinem Vier-Satz-Sieg über Alexander Zverev am Sonnabend nun im Achtelfinale nicht auf den neunmaligen Paris-Triumphator Nadal, sondern auf dessen Landsmann Marcel Granollers traf.
Nicht wenige in der Riege der Grand Slam-Fachbeobachter hielten den energischen Wiener neben Stan Wawrinka oder Andy Murray für den dritten wesentlichen Störenfried für Nummer 1-Spieler Novak Djokovic – bei dessen Versuch, den letzten noch fehlenden Major-Titel zu gewinnen. „Er hätte auch einem Nadal allergrößte Schwierigkeiten gemacht. Thiem, Zverev, auch der Kroate Borna Coric oder der Australier Nick Kyrgios, sie sind alle stark im Kommen“, sagt Tennislegende John McEnroe.
Der Frühling des Jahres 2016 erinnert an die Wendezeit und einen Epochendreh wie kurz nach dem Beginn des neuen Jahrhunderts – damals kündigten sich Spieler wie Federer, Lleyton Hewitt, Andy Roddick und auch der heißblütige Russe Marat Safin als Versprechen für die Zukunft an. Gleichzeitig war der Ruhestand für höchstverdiente Professionals wie Pete Sampras oder Jewgeni Kafelnikow nahe.
Im Hier und Jetzt ist mehr als fraglich, ob Nadal noch einmal zu ganzer alter Pracht aufsteigen kann, erst recht bei den anstrengenden Ausdauerübungen in seinem früheren Tennis-Paradies Paris. In den letzten zwei, drei Jahren zermürbten immer neue Verletzungen den einst so unwiderstehlichen Fighter. Der neueste Rückschlag bei den French Open kam, als der bullige Wettkämpfer sich soeben wieder in der Spitze etabliert hatte. Nadals Auftritt und Aussagen ließen jetzt eher auf eine neuerlich längere Auszeit als bloß ein kurrzeitiges Fehlen schließen – Wimbledon, vielleicht auch Rio könnten ohne ihn stattfinden.
Erst vier Turniere spielte Federer in der laufenden Tourserie. Da stellt sich die Frage: Ist noch ein großer Titel drin in der Ära des unbarmherzigen Dominators Djokovic? In Zeiten, da die nächste Generation aufmuckt? Federers letzter Grand Slam-Coup liegt knappe vier Jahre zurück, Wimbledon 2012 war das. Und Nadal gewann den letzten seiner Grand Slam-Pokale vor zwei Jahren, 2014. Federer und Nadal abzuschreiben, lohnte sich nie. Doch mehr und mehr droht den beiden Superstars, der Körper als Grundkapital den Dienst zu versagen, kein Wunder nach der Parforcejagd im Wanderzirkus über so viele Jahre.
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