
Tour de France in der Gesamtwertung behalten. Die Jury wertete am Donnerstag nachträglich die Abstände zum Zeitpunkt des Zwischenfalls wenige Hundert Meter vor dem Ziel, als Froome und weitere Fahrer durch ein Begleitmotorrad zu Fall gekommen waren. Damit baute er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus.
Tagessieger blieb de Gendt
Für Froome war es das Happy End nach einer völlig verrückten Etappe. Der 31-Jährige war nach dem unverschuldeten Malheur zwischenzeitlich auf seinen Radschuhen dem Ziel entgegengerannt, ehe er ein Ersatzrad gereicht bekam, das auch noch viel zu klein für ihn war. Ein TV-Motorrad hatte auf dem Weg zum Ziel stoppen müssen, Richie Porte fuhr auf, Froome krachte ebenfalls rein. Dabei wurde sein Rad so beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte.
Die Jury wertete schließlich die Abstände zum Zeitpunkt des Vorfalls. Gemäß den offiziellen Ergebnissen liegt Froome nun in der Gesamtwertung 47 Sekunden vor seinem Landsmann Adam Yates. Weitere elf Sekunden zurück ist der Niederländer Bauke Mollema Dritter. Der Kolumbianer Nairo Quintana folgt 1:01 Minuten zurück auf Platz vier. Am Tagessieg änderte sich nichts. Auf der Etappe triumphierte der Belgier Thomas de Gendt vor seinem Landsmann Serge Pauwels und dem Spanier Dani Navarro.
Die deutschen Fahrer um Tony Martin, der an diesem Freitag beim Zeitfahren zuschlagen will, hatten bei der Entscheidung auf 1435 Metern Höhe am Chalet Renyard nichts mitzureden. Auch wenn wie erwartet wieder keiner der deutschen Fahrer siegte, wurde diese Etappe mit dem denkwürdigen Ausgang von ihnen mitgeprägt. Noch immer ohne Sieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt, gehörte Greipel zu einer Ausreißergruppe, die sich kurz nach dem Start abgesetzt und phasenweise einen Vorsprung von über 18 Minuten auf das Hauptfeld mit Froome herausgefahren hatte.
Heftiger Gegenwind
Zu Beginn zählte auch Paul Voß zu den Ausreißern in der ersten Reihe, ein Reifenschaden warf ihn nach einigen Kilometern aber zurück. Dahinter versuchte das Team Etixx-Quick Step mit Tony Martin und Marcel Kittel ihren irischen Kollegen Daniel Martin nach vorn zu bringen.
Voß wurde rund 37 Kilometer vor dem Ziel gestellt, das wegen heftiger Winde nicht wie vorgesehen auf dem Gipfel des Mont Ventoux wartete. Tags zuvor sah sich die Rennleitung zu dem Schritt gezwungen. Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern wären für alle Beteiligten zu gefährlich gewesen. Selbst im Tal am Fuße des sogenannten kahlen Berges war der Wind mehr als spürbar. Und noch immer blieb ein über neun Kilometer langer Anstieg auf den Mont Ventoux auf dem um sechs Kilometer verkürzten Teilstück. Bereits 27 Kilometer vor dem Ziel war es zu einem Schreckmoment für Froome nach einem Sturz von Simon Gerrans gekommen. Der Australier war bei einem Tempo von 56,3 Stundenkilometern gestürzt, ein Sky-Teamkollege von Froome war dabei ebenfalls zu Fall gekommen. Der Brite stoppte, die Gruppe mit Gesamtsieg-Rivalen Nairo Quintana attackierte nicht und wartete, bis Froome mit seinen Wasserträgern sie wieder erreicht hatte. Vorn fuhren der eigentlich für seine Sprintqualitäten bekannte Greipel und dessen Mitausreißern noch immer mit knapp zehn Minuten Vorsprung. Und auf einmal zog der 33-Jährige davon, fuhr drei Kilometer mit knappem Vorsprung vorneweg. Nach dem Kraftakt ging nicht mehr viel, Greipel wurde eingeholt und fiel weiter zurück.
Noch nicht registriert? Jetzt kostenlos registrieren »