
Oder Novak Djokovic in Miami, auch im Achtelfinale. Doch trotzdem ist dieses Jahr 2016 das Jahr, in dem sich Dominic Thiem als eine der ganz großen Zukunftshoffnungen im Welttennis ankündigt – er, der beste Österreicher seit Thomas Muster. Der Mann, der in Paris an diesem Sonnabend Alexander Zverev, dem letzten deutschen Spieler bei den French Open, gegenüberstehen wird. Thiem, 22, kontra Zverev, 19 – es könnte über den Tag hinaus eine der großen Rivalitäten im Tenniszirkus werden. „Es ist ein ganz wichtiges Spiel für uns beide“, sagt Zverev, der zwei auch schon bedeutende Matches in dieser Saison gegen den befreundeten Rivalen verlor. Erst im Münchner Finale, dann direkt vor den French Open im Endspiel von Nizza.
Der Weltranglisten-Fünfzehnte Thiem, da sind sich die Experten einig, hat eine große, vielleicht sogar herausragende Karriere vor sich. Keiner spiele schon jetzt „so druckvolle Schläge wie Dominic“, sagt sein Trainer Günter Bresnik, der einst auch schon Boris Becker coachte. Keiner aus der Generation Next auf der Tour kann bereits auf so vortreffliche Resultate verweisen wie der Youngster aus Wien, der 2016 schon drei Turniere gewann und gerade im Februar dieses Jahres einen traumhaften Lauf auf Sandplätzen in Südamerika hatte. In Buenos Aires und Acapulco nahm Thiem den Höchstpreis mit, wobei in Argentinien auch Rafael Nadal zu den Geschlagenen gehörte. In der Olympiastadt Rio kam Thiem ins Halbfinale und ließ auf seinem Weg den zähen David Ferrer auf der Strecke zurück. „Bei ihm spürt man in jedem Moment, dass er aus seinen Talenten auch etwas machen will“, sagt Boris Becker, der Trainer von Spitzenmann Novak Djokovic. „Er ist ein richtig guter Typ. Aber man muss ihm auch noch Zeit geben, sich zu entwickeln.“
In Österreich, wo man sich nach den guten alten Muster-Zeiten zurücksehnt, fällt das den Fans und Medien gleichermaßen schwer. Nur gut, dass auch Bresnik kühlen Kopf bewahrt und regelmäßig davor warnt, seinen Schützling schon mit übertriebenen Erwartungen zu überfrachten. Denn der Trainer weiß, dass für seinen Schützling jetzt, an der Schwelle zu den Top Ten, die Luft dünner wird. Und die Aufstiegsmöglichkeiten geringer. Viele hat Thiem schließlich in der Weltrangliste nicht mehr vor sich – eigentlich nur noch Elitespieler, die meisten davon mit jahrelanger Erfahrung in der Gipfelregion. Und doch: Thiem wirkt wie einer, der den letzten, extrem schweren Schritt nach ganz oben gehen kann. „Ich bin jemand, der stets an seine Limits gehen will“, sagt Thiem. Dem österreichischen „Standard“ verriet er kürzlich, worin er seine bisherige Erfolgsgeschichte begründet sieht: „Ich habe einiges mehr gemacht als 99 Prozent der anderen Spieler. Ich habe das ganze Leben dem Tennis untergeordnet – seit ich zwölf Jahre alt bin.“
Thiem schöpft auch Kraft aus den jüngsten Erfolgen, er tut das, was modern gern so beschrieben wird: die Welle reiten, im Flow sein. Er schafft es, dieses Hochgefühl, das Siege gegen Leute wie Nadal erzeugt, zu konservieren für die heiße Saisonphase mit den Saison-Höhepunkten nun in Paris, später noch in Wimbledon. „Mein großes Ziel ist: Jeden Tag ein bisschen besser zu werden“, sagt Thiem, „und da sehe ich mich auf einem guten Weg.“
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