
Doch es fiel ihm in den vergangenen Wochen immer schwerer, diese Ankündigung aufrechtzuhalten. Hinter den Kulissen knirschte es gewaltig. Um das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler war es seit Monaten nicht zum Besten bestellt, in den vergangenen Wochen wurde es für den 48-Jährigen immer schwieriger, überhaupt eine Mannschaft aufbieten zu können.
Das schaffte er nur mit Hilfe verbliebener Erstherren- sowie einigen Reserve- und sogar Altherrenspielern. Die Mannschaft befand sich in einer sportlichen Talfahrt, der Frust wuchs und wuchs. Die ursprüngliche Zusage, über die Saison hinaus zu arbeiten, zog Edu Yakan wieder zurück – um am vergangenen Wochenende nach dem 0:6 gegen TuRa Bremen entnervt die Reißleine zu ziehen und sofort von seinem Amt zurückzutreten.„Eigentlich hatte ich damit schon viel früher gerechnet“, erklärt Julian Kreienhoop, der die Nachfolge von Edu Yakan eigentlich erst zur kommenden Saison antreten sollte, nun aber sofort das Amt übernimmt. Und er stellt klar: „Mir geht es nicht darum, die Saison einfach zu Ende zu bringen, sondern die Spiele zur Vorbereitung für die kommende Saison zu nutzen“, stellt er klar. Die Mannschaft – oder das, was von ihr in den vergangenen Wochen übrig geblieben ist – hatte sich selbst in diese Lage manövriert, nachdem der Kader reichlich ausdünnte und der sportliche Abstieg begann. Der SC Weyhe belegt zwar immer noch einen auf den ersten Blick soliden sechsten Platz, bei noch sechs ausstehenden Partien und zehn Punkten Vorsprung ist die Abstiegsgefahr allerdings noch nicht gebannt. Vor allem dann, wenn sich weiterhin Niederlage an Niederlage reiht.
Weyhe hat dadurch eine wundersame Wandlung vollzogen – von einem Team, das anfänglich den Aufstieg in die Landesliga anpeilte, zu einem, das vorrangig auf die Bezirksliga-Zugehörigkeit achten muss. „Wir brauchen noch ein paar Punkte, um nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben“, weiß Julian Kreienhoop um die Bredouille, in der die Mannschaft steckt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viele aus der Zweiten hochziehen und festspielen lassen, weil die ja selbst noch gegen den Abstieg kämpfen“, sagt er.
Julian Kreienhoop stört sein verfrühter Beginn als Herren-Coach nicht im Geringsten. „Die Pläne waren schon alle vorbereitet, nur der Startknopf wurde jetzt halt etwas früher gedrückt“, sagt er, der sich vor seiner vorzeitigen Inthronisierung auch hätte vorstellen können, als Mediator zwischen Trainer Yakan und Teilen der Mannschaft zu vermitteln. „Ich glaube, es liegt einfach an der Kommunikation. Es wurde nicht miteinander gesprochen, deshalb haben sich die Fronten verhärtet“, sagte Julian Kreienhoop bereits vor dem sofortigen Rückzug von Edu Yakan vor einer Woche.
Zur Erinnerung: Mit Jannis Berendt, Steffen Röpke, Tim und Felix Eichhorn sowie Nico Eggers hatten gleich fünf Spieler ihren sofortigen Abschied vom Fußball-Bezirksligisten bekannt gegeben, ebenso trat Julian Berendt als Betreuer zurück. Der Trennung gingen unterschiedliche Auffassungen voraus. Yakan beschwerte sich über die Leistungen der Spieler und das Engagement des Betreuers, während die Beschuldigten die Vorwürfe partout nicht nachvollziehen konnten. Tim und Felix Eichhorn werden unter Julian Kreienhoop wieder ins Team zurückkehren, hinzukommen werden Dennis Lampe, Thilo Richter und Ole Westerholt. Für die kommende Saison hat der neue Weyhe-Coach Cem Kaplan und Helge Schulz, die zurzeit beim Habenhauser FV II spielen, gewinnen können. Allesamt Akteure, die Julian Kreienhoop bestens kennt, mit einem Großteil sogar zusammengespielt hat. Man kenne und schätzte sich, was die Zusammenarbeit erleichtere, so Kreienhoop, der sein Traineramt bei den Weyher B-Junioren ebenfalls mit sofortiger Wirkung an Halil Yilmaz weitergibt. Yilmaz wird dabei kommissarisch von Heiko Jöhnk unterstützt, bis ein neuer Betreuer für ihn gefunden ist.
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