
„Unser Ziel ist es, die Strukturen im Leistungsbereich und in der Nachwuchsförderung zu optimieren“, erläutert der Vorsitzende Martin Lange.
Zwei Jahre hatte A-Lizenz-Inhaber Giron die erste Damenmannschaft des Klubs in der 2. Handball-Bundesliga trainiert und jeweils zum Klassenerhalt geführt, nach der abgelaufenen Saison gab er seinen Posten ab. „Schweren Herzens und aus Zeitgründen“, so Giron, der mit seiner Familie in Ganderkesee lebt und beruflich als Dozent für den Hochschulsport an der Universität Hamburg tätig ist.
„Patrice ist mit einem weinenden Auge gegangen“, sagt auch Martin Lange. Schon bei Girons Abschied habe er gespürt, „dass Patrice eigentlich Bock darauf hat, den Werder-Weg weiter mitzugehen und aktiv mitzugestalten“. Deshalb sei es naheliegend gewesen, Giron in einer anderen, zeitlich weniger intensiven Funktion einzubinden, um „von seinem Fachwissen, seiner Handballbegeisterung, seinem Netzwerk und seinen Ideen profitieren zu können“, so Lange. „Man braucht nicht nur qualifizierte Trainer, sondern auch Leistungsträger im Abteilungsvorstand, die den Blick für das große Ganze haben. Und da hatten wir zuletzt eine Lücke.“
Eben diese Lücke soll Patrice Giron nun schließen und dazu beitragen, die Strukturen innerhalb der Handballabteilung weiter zu professionalisieren. „Ich freue mich auf diese Aufgabe“, sagt der Rückkehrer. Als zunächst kommissarisch ernannter Beisitzer im Vorstand übernimmt er die Koordination der Leistungsmannschaften – bei der nächsten Mitgliederversammlung im Oktober wird sich der 39-Jährige dann satzungsgemäß zur Wahl stellen. Zu den Leistungsmannschaften des Vereins zählen die erste und die zweite Damenmannschaft sowie jeweils die erste A-, B- und C-Jugend.
Giron wird also eng mit dem neuen hauptamtlichen Trainer Florian Marotzke (1. Damen und A-Jugend), Radek Lewicki (2. Damen), der hauptamtlichen Jugendtrainerin Maike Balthazar sowie Rabea Neßlage (B-Jugend) und Grit Gerke (C-Jugend) im Austausch sein. Er sieht sich selbst als eine Art Sportlicher Leiter, als Schnittstelle, die den Trainern im weiblichen Bereich strukturelle Arbeiten abnimmt. Giron möchte dabei zunächst „Informationen sammeln und filtern, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Trainern aufbauen und die Kommunikation verbessern“.
Inhaltliche Ansatzpunkte gäbe es zudem einige, betont der Diplom-Sportwissenschaftler. Der regelmäßige Dialog mit den Trainern sei einer davon, ein sportlich einheitliches Auftreten des SV Werder in puncto Spielphilosophie und Athletikkonzept ein weiterer. Wichtig sind für Giron aber auch Themenfelder wie Kaderplanung, Betreuung der Spielerinnen, Talentförderung und auch Scouting. Für all diese Bereiche müsse man Standards entwickeln, so Giron. Er nennt es „eine Werder-Sprache“. Und er sagt auch: „All das braucht Fantasie und Zeit.“
Wohin die Optimierung der Strukturen den SV Werder perspektivisch führen soll, ist derweil klar definiert. Die erste Damenmannschaft als Aushängeschild des Vereins soll sich in der Zweiten Liga etablieren und in der Tabelle weiter verbessern. Die weibliche A-Jugend, so Martin Lange, „wollen wir in möglichst kurzer Zeit in die Bundesliga führen“. Werder sei grundsätzlich eine gute Adresse in der norddeutschen Handballszene, betont der Vorsitzende – aber man wolle verstärkt auch ein Anlaufpunkt für veranlagte Spielerinnen aus der Region werden.
Es geht um Spielerinnen, die in der Vergangenheit häufig einen anderen Weg eingeschlagen haben, weil Werder für sie offenbar als Ausbildungsverein nicht interessant genug war. Das soll sich ändern. Man müsse „über den Tellerrand schauen und die Augen offen halten“, sagt auch Patrice Giron. Und ergänzt: „Grundsätzlich aber haben die eigenen Spielerinnen Priorität. Die gilt es, bestmöglich zu fördern und zu entwickeln.“
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