
Bremen. Mit 18 Jahren dominierte Peter Gerber die deutsche Amateur-Szene im Halbschwergewicht, boxte vor 9000 Menschen in der Stadthalle. Die deutsche Meisterschaft gewann er erstmals 1964. Im Alter von 76 Jahren ist der ehemalige Bremer Spitzensportler und Polizeidirektor an Heiligabend verstorben.
Eigentlich wollte er Fußballer werden. Das erzählte Gerber 2008 dem WESER-KURIER. Doch Vater Charles war Vorsitzender der Box-Abteilung des Polizei SV, und so ließ er sich zum Mitmachen überreden. Boxen gefiel Gerber, Talent hatte er auch. Seinen ersten Kampf absolvierte er 1956 mit zwölf Jahren. Als 17-Jähriger wurde Gerber deutscher Juniorenmeister, ein Jahr später holte er den Titel bei den Senioren.
„Peter Gerber begeistert in Hannover“, schrieb der WESER-KURIER im Dezember 1964. Im Jahr seines ersten Meistertitels besiegte er den Briten Eric Whistler im Amateurbox-Länderkampf – es sollte nicht sein letzter Auftritt für die Nationalmannschaft sein. Der damals 20-Jährige war in einer hervorragenden Form und bekam bereits in der ersten Runde spontanen Beifall von den 6200 Zuschauern in der ausverkauften Halle in Hannover. Er beeindruckte mit mustergültigen Körpertreffern und blitzschnellen Schlagkombinationen zum Kopf. Es herrschte Einigkeit unter den Fachleuten: Gerber hatte einen seiner bisher besten Kämpfe geliefert. So hart hatte der amtierende Amateur-Meister noch nie geschlagen, kommentierte Cheftrainer Sänger. Und auch die glänzende Kondition des Halbschwergewichtlers imponierte. Dahinter steckte harte Arbeit: Trainiert wurde täglich, dabei dreimal wöchentlich im Ring. Ansonsten wurde an der Ausdauer gefeilt. „Wie oft ich um den Werdersee gelaufen bin, weiß ich gar nicht mehr“, sagte der Spitzensportler vier Jahrzehnte nach seiner aktiven Zeit.
Gerber war ein filigraner Kämpfer, kein K.o.-Schläger. Viermal boxte er sich zum Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft – 1964, 1965, 1966 und 1967. Dreimal wurde er deutscher Polizeimeister. In Rom und Berlin stand er im Finale der Europameisterschaft im Halbschwergewicht; beide Male verlor er gegen den sowjetischen Boxer Danas Pozniakas und fuhr mit der Silbermedaille nach Hause.
Seine internationale Boxerlaufbahn beendete Gerber im vermeintlich besten Wettkampfalter mit 24 Jahren. 130 Siege, 16 Unentschieden und acht Niederlagen verzeichnete Gerber am Ende seiner Karriere als Amateurboxer – eine beeindruckende Bilanz. Doch statt fortan als Profi sein Glück im Ring zu versuchen, nahm er die Möglichkeit wahr, bei der Polizei in den höheren Dienst aufzusteigen.
Seine letzte Herausforderung als Einsatzleiter der Polizei: Werders Meisterfeier 2004 auf dem Marktplatz. Als der ehemalige Boxer nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand ging, schied er als Polizeidirektor aus dem Dienst. Nicht nur im Ring war Gerber einer, der wusste, wie er sich durchboxt.
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