
Bremen. Die ersten Sieger waren Stefan Buben und Waltraud Bayer. 41 Jahre ist das jetzt her, Bayer errang bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Marathon den siebten Platz, Buben wurde deutscher Judo-Meister für den VfL Wolfsburg. Leistungen, für die beide 1980 zu Bremens Besten im Sport gekürt wurden, geehrt als Sportler des Jahres. So ging das seitdem Jahr für Jahr, noch nie ist die Ehrung ausgefallen oder abgesagt worden – bis jetzt. Denn am Montag erklärten die Sportstiftung Bremen, der Landessportbund Bremen und die Deutsche Olympische Gesellschaft Bremen als Veranstalter: Die Sportgala 2021 und damit auch die Sportlerwahl wird abgesagt. „Wir hatten keine andere Wahl“, sagt Peter Gagelmann, Vorstand der Sportstiftung.
So richtig überraschend kommt das freilich nicht, denn das Jahr 2020 war eben auch für den Sport kein normales Jahr. „Wir wollen bei der Wahl die Sportlerinnen und Sportler für ihre besonderen Leistungen ehren“, sagt Gagelmann, als ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter ja auch ein Sportler mit einer besonderen Vergangenheit. Aber da es kaum Leistungen zu bewerten gegeben habe, müsse man auch von der Sportlerwahl Abstand nehmen. „Im letzten Jahr konnte der Sport nicht ansatzweise unter normalen Bedingungen und mit Zielwettkämpfen durchgeführt werden“, schreiben die Veranstalter. Eine faire Wahl der Sportlerinnen und Sportler des Jahres sei deshalb „schlichtweg nicht möglich gewesen“.
Das ist besonders bitter für einen, der bei der Wahl in der Kategorie „Sportler des Jahres“ ganz bestimmt beste Siegchancen gehabt hätte: Lennard Kämna, der Rad-Profi aus Fischerhude mit Bremer Vergangenheit, siegte sich bei der Tour de France mit dem Etappen-Sieg in die Historie und wäre der Topfavorit bei der Wahl gewesen. Schon 2019 wurde er zum Bremer Sportler des Jahres gewählt. Aber Gagelmann sagt eben auch: „Lennard hätte sicherlich gute Chancen gehabt. Aber das Jahr 2020 hat eben anderen Sportlern die Chance geraubt, sich mit guten Leistungen für die Wahl zu empfehlen.“ Sein Fazit: „Es ist auch ein Gebot der Fairness, dass wir mit der Auszeichnung für ein Jahr aussetzen.“ Der Modus der Wahl hat sich seit 1980 mehrmals geändert. In den ersten Jahren war es eine Kombination aus Publikums- und Fachjurywahl, die Gäste der Gala konnten auch noch direkt vor Ort abstimmen. Später gab es eine Mischung aus einem Online-Voting und den Gala-Gästen, die noch Stimmrecht besaßen. Seit 2013 gibt es eine Fachjury aus Sportjournalisten und Verbandsfunktionären, die über die Sieger in den mittlerweile sieben Kategorien entscheidet. Neben Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres werden der beste Nachwuchssportler, Nachwuchsmannschaft, Behindertensportler und Trainer des Jahres gekürt.
Der Termin für die diesjährige Sportler-Gala stand lange fest: Am 9. März sollten sich im GOP-Theater in der Überseestadt Bremens beste Sportlerinnen und Sportler feiern lassen von über 300 Gästen. Doch weil bis dahin keine entsprechenden Lockerungen der Corona-Verordnung zu erwarten sind, zogen die Veranstalter jetzt den Stecker für die Veranstaltung. Das ist bitter für die Aktiven, aber auch für die Bremer Sportstiftung, die im Rahmen der Veranstaltung stets einen mittleren fünfstelligen Betrag an Spenden sammelte. Gelder, mit denen Sportlerinnen und Sportler auf unterschiedliche Art gefördert werden – etwa bei der Finanzierung von Trainingslagern. „Diese Spendengelder sind für uns extrem wichtig“, erklärt Gagelmann. Da hilft es nur wenig, dass durch Corona im vergangenen Jahr auch weniger Fördergelder ausgezahlt wurden.
Die Veranstalter schreiben, dass sich Leistungssportler in einer ähnlich schwierigen Lage wie etwa Gastronomen, Messebauer oder Event-Veranstalter befänden. Es fehle an Möglichkeiten, Können weiterzuentwickeln und unter Beweis zu stellen. „Umso wichtiger ist es, sie in diesen schwierigen Zeiten auch weiterhin wirtschaftlich zu unterstützen“, heißt es. Das sei durch Spenden weiterhin möglich (Informationen unter www.sportgala-bremen.de). Derzeit gibt es Gespräche über eine Ersatzveranstaltung im Herbst 2021 – aber eben ohne die sonst obligatorische Sportlerwahl.
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