Jetzt wird es ganz eng für die Eisbären Bremerhaven in der Basketball-Bundesliga. Im wohl bis dato wichtigsten Saisonspiel ist genau das passiert, was alle Bremerhavener vermeiden wollten – es reichte nicht zu einem Auswärtssieg bei der punktgleichen BG Göttingen. Die Gäste verloren äußerst knapp mit 78:81 (35:42).
Noch verbleiben die Eisbären Bremerhaven in der Tabelle damit zwar auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, doch die Ausgangslage bei noch fünf ausstehenden Saisonspielen wird immer prekärer. Göttingen hat jetzt einen Sieg mehr auf dem Konto, und die hinter den Eisbärenlauernden "Rockets" aus Erfurt einen weniger. Allerdings haben die Ostdeutschen noch das abgeschlagene Team aus Tübingen zum Gegner – wobei davon ausgegangen werden darf, dass Erfurt gewinnt. Da sowohl Erfurt als auch Göttingen den direkten Vergleich gegen Bremerhaven für sich entschieden haben, müssen die Eisbären wohl mindestens noch einen, wenn nicht sogar zwei Siege zum Klassenerhalt einfahren.
Fabian Bleck bleibt zuversichtig
Die glaubt Fabian Bleck noch zu holen. Der 25-jährige Bremerhavener Forward, der den letzten Dreier in den Schlusssekunden verwarf und zuvor auch zwei wichtige Freiwürfe hatte liegenlassen, ist trotz der weiter verschlechterten Situation optimistisch. "Wenn wir so spielen wie heute, werden wir die zwei Siege noch holen", sagte Bleck unmittelbar nach der Schlusssirene. "Es war ein Spiel der Läufe. Im Endeffekt haben wir verloren, weil wir in der Endphase noch einem Rückstand hinterhergelaufen sind und weil wir zu viele Dreier kassiert haben", führte der Eisbären-Akteurweiter aus.
Magere 25 Prozent betrug die Quote der Gäste in dieser Disziplin, während die "Veilchen" aus Göttingen immerhin auf 46 Prozent kamen. Dabei erschossen Brion Rusch mit sechs erfolgreichen Würfen von jenseits der Drei-Punkte-Linie sowie Jordan Loveridge mit seinen drei Dreiern in einer ganz wichtigen Phase zum Ende des dritten Viertels die Eisbären nahezu im Alleingang.
"Das Team, das am Ende cleverer agiert und weniger Fehler macht, wird sich letztlich durchsetzen", hatte Eisbären-Trainer Arne Woltmann vor der Partie in Südniedersachsen prognostiziert. Er behielt insofern Recht, weil seine Spieler nicht nur bei den Drei-Punkte-Versuchen zu viele "Fahrkarten" schossen, sondern auch eine miserable Freiwurfquote hatten. So machte Geoffrey Groselle gleich den Anfang und versemmelte auch später nochmal zwei Versuche. Zwar hatte auch Göttingen nur 13 von 20 Treffen zu bieten, doch die zwei weniger bei Bremerhaven könnten eventuell Spiel entscheidend gewesen sein. Fabian Bleck hatte sie beim 76:78 in den Händen – und wer weiß, wie die Partie geendet wäre, wenn er den erneuten Ausgleich geschafft hätte.
Mehrfacher Ausgleich reicht nicht
Denn gerade schienen die Bremerhavener wieder das Momentum übernehmen zu wollen, hatten sie doch beim 75:75 wieder einen Elf-Punkte Rückstand (67:56) egalisiert. Gleiches war ihnen schon einmal Mitte des dritten Viertels gelungen, als sie den Halbzeitrückstand mit viel Willen in der Verteidigung und fleißigem Punkten ihrer großen Spieler umgebogen hatten. "Wir wollen Stops kreieren", hatte Assistant-Coach Chris Harris für die zweite Halbzeit gefordert. Und die Eisbären setzten dieses Ansinnen um – bis Brion Rush und Jordan Loveridge dieser ersten Aufholjagd ein jähes Ende setzten.
In der ersten Halbzeit musste man dagegen Angst um die Bremerhavener bekommen. Nach einem guten Start (9:6) ging doch einiges daneben, durch viele Turnover kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel. Ihr erster Lauf ging vom 11:11 zum 21:11, das erste Viertel dann mit 24:17 an die Göttinger. Beim 34:20 für die Hausherren drohte das Spiel wegzugehen – ehe ihnen die Eisbärendurch die Zonenverteidigung immer mehr Probleme bereiteten. Alles in allem kämpften die Eisbären vorbildlich und waren am Ende glücklos. Nun brauchen sie fast schon ein kleines Basketball-Wunder.
Eisbären Bremerhaven: Johnson, Kessens (6), Breitlauch (6), Berhanemeskel (13/3 Dreier), Bleck (13), Hulls (15/1), Bussey, Elliott (3/1), Hundt (n.e.), Brembly (n.e.), Baptiste (4), Groselle (18).
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