
Schließlich hätten die Kicker der U 17 erst vor wenigen Wochen um die deutsche Meisterschaft gespielt, und die Fußballerinnen wären ja gerade erst Meister der 2. Liga geworden und in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Aber so war die Frage nicht gemeint, und das war Schierenbeck durchaus bewusst. Es ging um die U 23. Sie tritt an diesem Sonnabend (14 Uhr) als Tabellendritter gegen den Fünften SV Wehen Wiesbaden an, steht also vor einem Spitzenspiel in der 3. Liga – und das hat durchaus Seltenheitswert. Wobei Björn Schierenbeck natürlich erst einmal feststellt, dass es seiner Abteilung ziemlich egal ist, welchen Charakter das Spiel besitzt. Die U 23 ist schließlich nicht mit dem Anspruch gestartet, um den Aufstieg zu spielen. Sie dürfte ja auch gar nicht aufsteigen. „Wir sehen das nach wie vor als ein Spiel auf dem Weg zum Klassenerhalt“, betont der Direktor.
Die Mannschaft wehrt sich – und wie
Es ist eine bescheidene Sicht, die so gar nicht passen will zum guten Start des Teams. Denn noch ist Werder unbesiegt, sammelte stolze zehn Punkte in den ersten vier Partien. Doch die Saison ist lang und eine zuverlässige Prognose wohl nicht vor dem Herbst möglich. Aber auf eines dürfen sie sich bei Werder offenbar verlassen: Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich die aktuelle Elf nicht so leicht den Schneid abkaufen.
Zuletzt in Münster, als die U 23 einen 1:0-Vorsprung trotz 20-minütiger Unterzahl verteidigte, da waren es sogar die Bremer, die giftig auftraten. Da hatte auch Schierenbeck eine „eklige Truppe“ gesehen. Er verbindet solche „Attribute eigentlich nicht mit einer zweiten Mannschaft“. Aber auch, wenn sich das Team seiner Ansicht nach nicht jede Woche so präsentieren sollte – natürlich findet Schierenbeck es ziemlich gut, dass die jungen Kicker in diesen Wochen ausgesprochen wehrhaft auftreten. Für ihn ist das ein Teil der notwendigen Entwicklung eines jungen Fußballers.
Für Trainer Florian Kohfeldt dagegen zählt es zur „Normalität“. Schließlich habe die Mannschaft in den vergangenen Monaten viel an der körperlichen Robustheit gearbeitet. „Wir wollen zwar andere Lösungen finden – aber bevor ich an schlechten Tagen verliere, wehre ich mich“, sagt der Werder-Coach. In diesem Zusammenhang hätten auch die erfahrenen Kräfte wie Rafael Kazior, Marc Pfitzner und Tobias Duffner gute Vorbilder abgegeben und „ihre Rolle erfüllt“. Wie gefestigt das neue, gern auch als Cleverness ausgelegte Gesicht ist, möchte Kohfeldt aber noch nicht abschließend beurteilen: „Da bin ich vorsichtig.“
In Wehen Wiesbaden wartet nun jedenfalls ein Gegner, der sich nahezu perfekt als Testfall eignet. „Wir müssen mit ihrer Präsenz klarkommen und uns im Eins gegen Eins behaupten“, unterstreicht der Trainer. Der SVWW war mit drei Siegen gestartet, ehe eine 1:2-Niederlage in Karlsruhe seinen Höhenflug stoppte. Vorerst, muss man hinzufügen. Denn am vergangenen Wochenende landete das Team von Rüdiger Rehm einen 2:0-Pokalsieg über den Zweitligisten Erzgebirge Aue – es wird also ein Team mit großem Selbstvertrauen auf Platz 11 zu Gast sein. Beim Spitzenspiel.
Björn Schierenbeck fällt schließlich noch ein, wann er das letzte Mal eine Partie dieser tabellarischen Qualität im kleinen Stadion gesehen hat und die U23 beteiligt war: „Als wir damals gegen Gladbach II um den Aufstieg gespielt haben.“ Vor gut zwei Jahren hatte sich Werder als Meister der Regionalliga Nord mit dem Titelträger der Regionalliga West duelliert. Die Bremer gewannen und spielen seitdem wieder in der 3. Liga. In dieser Spielklasse tragen sie nun erstmals ein Spitzenspiel aus.
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