
Er gewann seinen ersten French Open-Titel gleich als Debütant, 2005, noch im Teenageralter. Er gewann anschließend immer wieder und wurde zum strahlenden Regenten von Paris, zum einsamen Machthaber. Und auch mit mittlerweile 32 ist Rafael Nadal in seiner zeit- und alterslosen Klasse. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, gewann der Mallorquiner am Sonntagnachmittag seinen bereits elften Titel bei den French Open – leidenschaftlich, aber in den wichtigen Momenten eiskalt und hoch konzentriert, wehrte Nadal mit seinem 6:4, 6:3, 6:2-Sieg die engagierte Attacke des Österreichers Dominic Thiem ab.
Mit dem silbernen Musketier-Cup in den Armen kamen Rafael Nadal selbst beim elften French-Open-Triumph noch die Tränen. Kaum hatte der 32-Jährige die Siegestrophäe von Australiens einstiger Tennis-Größe Ken Rosewall am Sonntag erhalten, übermannten den besten Sandplatzspieler der Geschichte unter dem warmen Applaus der 15.000 Zuschauer in Paris die Gefühle. "Ich bin sicher, dass Du hier bald gewinnen wirst", sagte Nadal bei der Siegerehrung. Thiem zeigte sich als überaus fairer Verlierer: "Was du machst, gehört zu den außergewöhnlichsten Dingen, die ein Athlet jemals erreicht hat", sagte der 24-Jährige.
Das Fazit der Ausscheidungsspiele unterm Eiffelturm war schlicht und ergreifend: Der König bleibt der König – und der Rest der Tenniswelt nur Zuschauer seiner faszinierenden Herrschaft. „Es ist ein Gefühl des großen Glücks und der Genugtuung“, sagte Nadal, der nach dem fünften verwandelten Matchball die Fäuste zum Himmel reckte und sich ausnahmsweise nicht in den geliebten Sand plumpsen ließ, „dieser Sieg hier, das wird nie Routine".
13 Jahre nach der fulminanten Premiere ließ Nadal auch den nächsten Herausforderer abblitzen: Vor zwölf Monaten hatte er den ambitionierten Schweizer Stan Wawrinka in die Schranken verwiesen – und nun zeigte der Matador auch Thiem schonungslos die Grenzen auf. Nadal in Paris zu bezwingen, erst recht in der zugespitzten Turnierphase, ist und bleibt die schwierigste Herausforderung im Tennis dieser Tage. „Ich spüre immer noch das Feuer, diesen starken Willen in mir“, hatte Nadal vor seiner 2018er-Kampagne gesagt, und der Kampfadresse folgte die elfte mitreißende Titelmission. Nur einen Satz gab Nadal in sieben Matches ab, gegen den Argentinier Diego Schwartzman im Viertelfinale, sonst aber war er der Fix- und Mittelpunkt dieser Grand Slam-Festivitäten.
Dominic Thiem hatte die Sandplatz-Saison mit einem Paukenschlag eröffnet, als er Nadal bei dessen Masters-Heimturnier in Madrid schlug. Es blieb dann allerdings auch der einzige Fehltritt des Spaniers. Und Paris hat er – von zwei Ausnahmen in all den Jahren (2009 Söderling, 2016 Djokovic) – im Griff. 86:2 lautet seine Roland-Garros-Bilanz nun, kein anderer Spieler und keine andere Spielerin in der Geschichte kann eine vergleichbare Bilanz bei einem Major-Turnier vorweisen. „Man kann nur immer wieder den Hut vor ihm ziehen, vor dieser Serie, vor dieser Mentalität“, sagte Ex-Superstar John McEnroe.
Wer eine Chance gegen Nadal haben will, muss wenigstens versuchen, selbst in Führung zu gehen. Dominic Thiem war das bewusst, aber als er dann bei einem 4:5-Rückstand im ersten Satz servierte, unterliefen ihm unter höchstem Druck gleich mehrere Nervositätsfehler. Die Konsequenz: Der Satz ging verloren. Und eigentlich noch viel mehr. Denn wirklich erholen konnte sich der Wiener nicht von diesem Fauxpas, Satz zwei ging mit 6:3 an Nadal. Und Satz vier mit 6:2, mit dem fünften Matchball nach zwei Stunden und 42 Minuten.
Die Saison 2018 erlebt mit dem Triumph des Spaniers auch die fortgesetzte Renaissance der alten Titanen – nämlich von Nadal und Federer. Seit sie beide aus längeren Verletzungspausen zu Beginn 2017 in den Circuit zurückkehrten, haben sie alle sechs Grand Slams gewonnen. Nadal die French Open 2017 und 2018 und die US Open 2017. Federer zwei Mal die Australian Open und Wimbledon vor knapp zwölf Monaten. Bei ihrer gegenseitigen Rekordjagd kommen sie nun schon auf 37 Grand Slam-Siege: Federer führt mit 20 Titeln, Nadal steht bei 17 Erfolgen. Fortsetzung dieses Zweikampfs: Vielleicht schon in Wimbledon, wo Nadal und Federer als topgesetzte Spieler ins Rennen gehen.
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