
Zum Ungemach zählte das erste Halbfinale ohne die Münchner nach zuletzt fünf Teilnahmen in Serie. Ebenso das angekratzte Image von Trainer Carlo Ancelotti, von dem es immer hieß, er habe nach drei Titeln in der Champions League das Patent auf große Erfolge. Und außerdem der frühzeitige Abtritt von der großen Fußballbühne von Kapitän Philipp Lahm und Xabi Alonso, die beide am Saisonende ihre Karrieren beenden werden.
Am Ende dieses dramatischen Viertelfinals aber war der große Kampf des FC Bayern nicht belohnt worden, obwohl das Drehbuch durchaus auf ein kleines Wunder ausgerichtet gewesen war. Robert Lewandowski per Foulelfmeter hatte den deutschen Meister in Führung gebracht, ehe Cristiano Ronaldo zwar per Kopf ausglich (76.), Sergio Ramos den Ball kurz darauf aber unglücklich zum zweiten Münchner Tor ins eigene Tor lenkte (77.). Doch in der Verlängerung traf erneut Ronaldo (105.). Dass der Portugiese zuvor im Abseits gestanden hatte, machte seinen 102. Europapokal-Treffer besonders schmerzhaft für die Bayern. Die weiteren Tore zum 4:2 (0:0/1:1) erzielten Ronaldo (109.) und Marco Asensio (112.).
Zum vierten Mal nacheinander waren sie damit nach der 1:2-Heimniederlage im Hinspiel vor einer Woche vorzeitig von einem großen spanischen Team ausgebremst worden. Unter Pep Guardiola in den vergangenen drei Jahren von Real, dem FC Barcelona und Atlético Madrid jeweils im Halbfinale. Nun endete der Traum vom Triple mit Ancelotti schon eine Runde früher.
Eine Überraschung hatte es vor dem Anpfiff gegeben. Neben Stürmer Lewandowski, dessen Rückkehr nach seiner Schulterprellung erwartet worden war, standen auch die Innenverteidiger Jérôme Boateng (Adduktoren) und Mats Hummels (Sprunggelenk) in der Startformation. Für mindestens wundersam konnte man ihre plötzliche Einsatzfähigkeit schon halten. Beschäftigt wurde das Abwehrduo zunächst aber nur selten. Das lag auch daran, dass Real erst einmal auf Absicherung bedacht war und auf Konter setzte. Vor allem aber an der Münchner Zwangslage, den Weg nach vorne suchen zu müssen, um den Rückstand aus dem ersten Vergleich aufholen zu können.
Die Bayern bestimmten zunächst das Geschehen und versuchten ein druckvolles Offensivspiel aufzuziehen, ganz so, wie es Präsident Uli Hoeneß mit seinem Auftrag „reinknallen“ vorgegeben hatte. Das gelang auch, allerdings gerieten die Torannäherungen zunächst nur selten so aussichtsreich wie nach knapp zehn Minuten, als Franck Ribéry den Ball flach vors Tor spielte, Thiago Alcántara beim Abschluss aus kurzer Distanz aber den anfliegenden Marcelo traf.
Arjen Robbens Aufsetzer beim Nachschuss verfehlte das Tor. Es sollte für lange Zeit die beste Chance der Bayern bleiben, da Real in der Defensive meist engmaschig agierte.Nach einer halben Stunde war es sogar so, dass der Titelverteidiger die Mehrzahl der Gelegenheiten vorweisen konnte. Besonders nahe kam Real der Führung, als Manuel Neuer Dani Carvajals Hereingabe prallen ließ und Boateng gegen Sergio Ramos auf der Linie retten musste. Weitere Belege fürs Vabanquespiel, das die Münchner betrieben, waren noch vor der Pause gleich drei Chancen des Nationalspielers Toni Kroos sowie eine weitere Ronaldos. Real konterte nun nicht nur, sondern prägte das Geschehen. Die Bayern sahen sich nach ihrem anfänglichen Elan in die Defensive gedrängt, und im Spiel nach vorne fiel ihnen kaum noch etwas ein. Der im Hinspiel vermisste Lewandowski hielt die Bälle nach Anspielen zwar gut, Zuspitzungen gelangen danach aber kaum.
Erst der Beginn der zweiten Halbzeit nährte die Hoffnung der Münchner, doch noch ins Halbfinale einzuziehen. Robbens Versuch, den Marcelo mit dem Kopf auf der Linie klärte, folgte kurz darauf Casimiros Foul an Robben im Strafraum. Schiedsrichter Victor Kassai entschied zurecht auf Elfmeter, den Lewandowski verwandelte.
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