
Gerade noch hatte der 18-Jährige im Bundesligadress des HC Bremen die A-Jugend des THW Kiel mit 30:29 besiegen helfen, da düste er auch schon auf die andere Weserseite. Und sorgte keine Stunde später mit seinen vier Toren gegen das Herrenteam seines Stammvereins pikanterweise dafür, dass der HC Bremen in einer kniffligen Phase gar nicht erst das erhoffte Oberwasser bekam.
„Ja, den Etienne hatten wir gar nicht auf unserer Rechnung gehabt“, gab HC-Trainer Marten Franke etwas zerknirscht zu. Seine Mannschaft hatte die große Chance verpasst, den arg taumelnden ATSV Habenhausen zu Fall zu bringen. Denn während die Brust der Gäste nach vier Siegen in Folge sehr breit hätte sein müssen, „hatten wir uns nach der Niederlage in Barnstorf in einer ganz schwierigen Phase befunden und waren eher orientierungslos“, gab ATSV-Trainer Matthias Ruckh zu.
Deshalb verließ sich der amtierende deutsche Amateurpokalgewinner auch auf das, was er am besten kann: eine starke Verteidigung stellen, in der im Zentrum vor allem Fabian Rojahn und Björn Wähmann gegen die Hastedter Fietze-Brüder Ole und Felix verteidigten, was das Zeug hielt. Gestärkt dadurch rumpelten sich die Hausherren in der voll besetzten Halle ins Spiel.
Dem HC Bremen schmeckte das überhaupt nicht. Er tat sich gegen das Habenhauser 6:0-Bollwerk unheimlich schwer und baute damit die Blau-Weißen peu à peu auf. Das gipfelte darin, dass die Hastedter nach dem 7:8 von Paul Schröder in den fünf Minuten bis zur Pause mit einem 0:5-Lauf komplett aus den Angeln gehoben wurden (7:13). „Dabei war unser Matchplan eigentlich gewesen, vorne geduldiger zu spielen“, bemängelte Franke das Offensivverhalten seines Teams.
Entschieden war aber trotz der 13:8-Führung des ATSV Habenhausen noch lange nichts, weil dieser entweder am starken HC-Torwart Luca Prieß scheiterte (Paradenquote knapp 28 Prozent) oder von der HC-Deckung ebenfalls wirkungsvoll beackert wurde. „Gegen Habenhausen nur 26 Gegentore zu kassieren, ist ja auch richtig gut“, lobte Marten Franke.
Und da Lennart Koppe im Gäste-Rückraum partout nicht daran dachte, aufzugeben und auf 15:13 und 16:14 verkürzte, nahm das Derby prompt auch wieder an Fahrt auf (42.). Ein Treffer des ATSV-Kapitäns Björn Wähmann und drei weitere Nadelstiche von Etienne Steffens zum 20:16 sorgten aber dafür, dass alle weiteren Hastedter Umsturzversuche im Sande verliefen. „Etienne hat sofort funktioniert, als er gebraucht wurde“, lobte Matthias Ruckh den 1,89 Meter großen Blonden an der Nahwurfzone. „Wir hatten aber auch ein wenig Pech gehabt“, gab der HC-Schlussmann Luca Prieß zu bedenken, was wiederum genauso stimmte.
Den „Habenhauser Jungs“ war das völlig egal: Sie hielten den Gast bis zum Schluss mindestens auf drei Tore Abstand, wofür auch ihr Torwart René Steffens mit wichtigen Paraden sorgte. „Am Ende war für uns das Derby dann ja doch noch zur rechten Zeit gekommen“, sagte Ruckh. „Gegen Habenhausen kann man ja auch verlieren“, arrangierte sich zu guter Letzt auch dessen Gegenüber Marten Franke mit dem Resultat.
Der wiedererstarkte ATSV Habenhausen muss an diesem Sonnabend (9. November) beim Tabellenzehnten TSG Hatten-Sandkrug ran, bevor er eine Woche später den ungeschlagenen Spitzenreiter TV Cloppenburg zum Heimknüller in der Hinni-Schwenker-Halle empfängt. Der HC Bremen genießt unterdessen ein spielfreies Wochenende und tritt danach beim Viertletzten HSG Barnstorf/Diepholz an. Dann müsste auch allmählich wieder der aktuell noch am Innenband des Knies verletzte HC-Spielertrainer Marten Franke wieder einsatzfähig sein.
ATSV Habenhausen: Sommerfeld, R. Steffens; Ruthke, Steghofer (1), B. Wähmann (4), Meier (2), J. Schluroff (2), L. Schluroff (1), Rojahn, Marien (5), Hintke (1), Feller (4), M. Wähmann (2/2), E. Steffens (4).
HC Bremen: Prieß (1), Timm; F. Fietze (1), Schröder (5), Laube (1), Schupp, Helbig (1), Brune, K. Wiezorrek, Grieme, Koppe (5), Heller (1), O. Fietze (5/4), J. Wiezorrek (1).
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