Ausstellung gibt Einblick in Familienforschung und lädt dazu ein, die eigene Geschichte zurückzuverfolgen Auf den Spuren der Vorfahren

Delmenhorst. Ahnenforschung ist in. Menschen haben oft den Wunsch, etwas über ihre Altvorderen herauszufinden.
01.04.2016, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Auf den Spuren der Vorfahren
Von Christina Steinacker

Ahnenforschung ist in. Menschen haben oft den Wunsch, etwas über ihre Altvorderen herauszufinden. Sie wollen wissen, woher sie selbst stammen, wer ihre Vorfahren waren. „Die Familienforschung hat wieder einen richtigen Schub nach oben bekommen – dank des Internets“, weiß Wolfgang Martens, Vorsitzender der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde (OGF). Um Interesse an dem Thema zu wecken, hat der Verein eine Wanderausstellung konzipiert, die sich mit der „Familiengeschichtlichen Spurensuche“ befasst. Demnächst ist sie in der Turbinenhalle zu sehen.

Vom 10. April bis zum 29. Mai kann man sich im Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur auf der Nordwolle auf elf Präsentationsflächen darüber informieren, mit welchen Hilfsmitteln der eigene Stammbaum erforscht werden kann. Das fängt laut Martens mit der Befragung der Familienmitglieder an: „Oma und Opa, wenn man sie noch hat, und entfernte Verwandte.“ Man guckt nach Fotos, die besonders alt sind, beschreibt Martens das weitere Vorgehen, oder man geht auf den Friedhof: „Mit Glück findet man da noch einen alten Grabstein.“ Manchmal empfiehlt sich an bäuerlichen Häusern auch ein Blick hoch zum Giebel, wo vielleicht noch eine alte Inschrift zu finden ist.

Wenn die Recherche im familiären Bereich abgeschlossen ist und man erste Infos zusammen hat, kann man in Kirchenbüchern nachschauen oder im Netz weiterforschen. „Den Familiennamen in die üblichen Suchmaschinen eingeben“, rät der Vorsitzende aus Kirchhatten – „und manchmal hat man da schon was in der Hand“. In Familien von Auswanderern kann auf alten Briefen noch ein Ort zu finden sein, den man dazu eingeben könnte, wobei Allerweltsnamen die Suche natürlich erschweren. Und in Zukunft, befürchtet Martens, dürfte es durch die heutigen Lebensgemeinschaften sowieso schwieriger werden, die eigenen Wurzeln zu erforschen. Denn viele Paare heiraten nicht mehr, Eltern haben oft unterschiedliche Namen.

Als „wunderbare Fundgrube“ empfiehlt Martens ansonsten die eigenen Ortsfamilienbücher seines Vereins. Man kann die Inhalte als DVD, CD oder eben in Buchform erwerben. Verfasst wurden sie von Bearbeitern, die in einzelnen Gemeinden die Kirchenbücher abgeschrieben haben, beziehungsweise an weiteren Exemplaren noch arbeiten. So sei die alte Schrift für alle lesbar, und die alten Bücher würden geschont. Für Schönemoor, Großenkneten oder Berne lägen bereits Bücher vor, nennt Martens Beispiele – an Delmenhorst sei der Bearbeiter „lange dran“ gewesen, aber die Arbeit ruhe zurzeit. Und dann gibt’s noch Institutionen wie den Verein für Computergenealogie, an den man sich laut Martens wenden kann: „Da ist man auch als Anfänger gut beraten, es gibt viele Forschungsmöglichkeiten und Hilfestellungen.“

In der Wanderausstellung, die die OGF unter anderem schon in Westerstede und Vechta präsentiert und gemeinsam mit Museumsberaterin Etta Bengen organisiert hat, finden sich viele Fundstücke aus der Region. Neben den Tafeln wird auch familiengeschichtliche Literatur aus Delmenhorst und Umgebung gezeigt. Alte Kirchenbücher und Handschriften gehören zu den Exponaten der Schau sowie Einwohnerregister oder Totenzettel. Am 28. April bietet der Verein zudem ab 18.30 Uhr eine Sprechstunde an, in der auf individuelle Anliegen eingegangen wird. Danach folgt ein Vortrag von Vereinsmitglied Timo Kracke, der über Familienforschung im Internet spricht.

Eröffnet wird die Ausstellung der OGF, die 1927 gegründet wurde, heute 700 Mitglieder hat und ihre Aufgabe in der genealogischen Forschung vornehmlich im Kerngebiet des alten Herzogtums Oldenburg sieht, am Sonntag, 10. April, um 11 Uhr in der Turbinenhalle. Und auch da besteht laut Martens natürlich auch Gelegenheit, sich Tipps für die eigene Ahnenforschung zu holen.

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