Die Mainzer Ethnologin und Professorin Carola Lentz ist seit Kurzem als Fellow im Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) zu Gast. Bis zum 15. Juli wird Lentz dort an ihrem Buchprojekt zur Herausbildung einer Mittelklasse in Afrika arbeiten, teilte HWK-Sprecherin Heidi Müller-Henicz mit. Grundlage dieser Arbeit ist ein Blick auf vier Generationen gebildeter Männer aus Nordghana, die in der Verwaltung oder im Bildungssektor, als Ärzte oder Anwälte, in der Armee oder in der Kirche ihren Weg gegangen sind.
„Es geht insbesondere um die Frage, wie die sozialen ,Aufsteiger‘ mit ihren nicht so hoch gebildeten ärmeren Verwandten in den Herkunftsdörfern umgehen, wie sich der Blick auf die ländliche Heimat im Laufe der Generationen verändert hat und welche politischen Visionen diese Männer der ghanaischen Mittelklasse entwerfen“, erklärt Carola Lentz. 2014 wurde die Ethnologin für ihr Werk „Land, Mobility, and Belonging in the West African Savanna“ mit dem Melville J. Herskovits Award ausgezeichnet, dem laut HWK international wichtigsten Buchpreis auf dem Feld der Afrikastudien.